Mit dem Blog „Corona & Society“ beteiligt sich das Progressive Zentrum an der Debatte darüber, was Gesellschaft und Politik programmatisch-konzeptionell aus der Krise lernen können.
In dieser Zeit des Umbruchs wollen wir Tendenzen früh aufspüren und erfassen, damit notwendige Veränderungsprozesse rechtzeitig angestoßen werden können. Dabei begreifen wir Krisen als historische Zäsuren, mit denen sich Gelegenheitsfenster zur Gestaltung gesellschaftlicher Verhältnisse öffnen.
Was uns wichtig ist: Der Verlauf des Infektionsgeschehens lässt gegenwärtig nur erste vorsichtige Diagnosen und Prognosen zu. Es geht also um das Sammeln und um zurückhaltende Beobachtungen – nicht um letztgültige Lehren.
Die Neue (Ab-)Normalität Warum wir alle betroffen und doch mit dem Virus allein sind

In seinem neuen Buch „Die Neue (Ab-)Normalität“ analysiert Robert Misik die diffuse Gefühlslage, die viele durch diese Pandemie begleitet. In unserem Blog „Corona&Society“ beschreibt er das real gelebte soziale Empfinden jenseits der Daten, Nachrichten und Sachfragen und warnt zugleich davor, von einer einzigen kollektiven Erfahrung zu sprechen.
Mit Wumms auch aus der Klimakrise? Warum wir den Neustart für die ökologische Transformation nutzen sollten

Der Neustart aus der Covid19-Krise ist eine Chance für die Transformation der deutschen Wirtschaft in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Dekarbonisierung, Digitalisierung, Dezentralisierung und Demokratisierung sind die Schlüsselbegriffe der Zukunft.
Applaus alleine reicht nicht! Substantielle und nachhaltige Verbesserungen in der Pflege sind dringlicher denn je

Widrige Arbeitsbedingungen, gesundheitliche Risiken, hohe Fluktuation – der Pflegesektor steckte auch schon vor Corona tief in der Krise. Die Pandemie wirft jetzt ein Schlaglicht auf den gewaltigen Handlungsbedarf. Dabei steht der Sektor vor zwei Kernherausforderungen: Einerseits vor dem Kraftakt der Pandemiebewältigung. Andererseits vor dem demografischen Wandel: Bis 2040 müsste in der gesamten OECD die Anzahl der Beschäftigten im Pflegesektor um 60 % steigen, um das derzeitige Verhältnis von Pflegekräften zu älteren Menschen zu halten. Was muss passieren, um diese Herausforderungen zu meistern?
Politik in unbekanntem Raum Wie wir aus der Coronakrise lernen können, Jahrhundert-Herausforderungen zu meistern

Corona hat uns eine überraschende Erfahrung beschert: Entwicklung und Umsetzung von Politik in einem weithin unbekannten Raum. Aus dieser Erfahrung müssen wir nun lernen. Das ist nicht nur deshalb angezeigt, weil generell aus neuen Erfahrungen auch neue Lehren gezogen werden sollten, oder weil wir mit Sicherheit davon ausgehen können, dass die COVID19-Pandemie nicht die letzte globale Virus-Krise gewesen sein wird. Lernen müssen wir vor allem, um tiefgreifende politische Umwälzungen zu bewältigen, die derzeit noch von Corona überblendet sind. Sie standen bereits zuvor an und werden wieder in den Vordergrund rücken, je mehr es gelingen wird, die Corona-Krise einzuhegen: Die Klimakrise und damit zusammenhängend die Agrar-, Verkehrs- und Energiewende, die soziale Frage, die negativen Folgen der Globalisierung und die Gestaltung der Digitalisierung.
Die Coronakrise trifft die USA Gespaltene Gesellschaft, angeschlagene Wirtschaft und Politik ohne Kompass

„My message to everyone struggling right now is this: Help is on the way“, twitterte der designierte Präsident der USA, Joe Biden, am 1. Dezember 2020. Am Ende des Jahres 2020 haben nicht nur viele Amerikanerinnen und Amerikaner mit der Covid-19 Gesundheitskrise zu kämpfen, sondern auch mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen.
A Very Political Virus The Effects of COVID-19 on the Anyway Turmoiled Poland

COVID-19 has visibly affected the Polish economy and public health, just like it was the case elsewhere. Nevertheless, the societal and political consequences of the sudden pandemic are more severe.
Corona & Rechtspopulismus in Portugal

Portugal bildete lange Zeit die Ausnahme: Anders als in vielen anderen europäischen Staaten konnten sich rechtspopulistische Parteien nicht etablieren. Doch nun erlebt die Partei „Chega“ (übersetzt „Es reicht!“) in den Umfragen einen Höhenflug. Ist das nun eine direkte Konsequenz aus der Corona-Pandemie?
Corona: Full House im Gesellschaftspoker

Krisen gibt es viele, Corona nur einmal. Was je nach Lesart zynisch bis trivial klingt, zielt in Wahrheit auf den Kern jener Ausnahmesituation, in der wir uns alle gegenwärtig befinden.

Responding to the COVID-19 outbreak in Europe, massive mobility restrictions were imposed in the Schengen area. While the internal Schengen border controls have mostly been lifted, the uncoordinated national reopening of its external borders have led to a patchwork of border regulations. An original analysis of the unilateral steps taken by Schengen states to reopen borders to third countries is presented here. In order to avoid any serious damage to the functioning of the EU borderless area, members need to stick to common rules and act in together, rather than in a single-handed fashion.

While Covid-19 spells bad news for most, the pandemic is set to cause particular hardship among blue-collar workers in industrialised economies as automation might take another leap forward. It is a political and economic imperative to ensure this transition is an inclusive one, which does not leave workers behind.

It has been said that after a pandemic, nothing would be the same. Indeed, as life resumes alongside the phasing out of lockdown measures, individuals can re-emerge as different people altogether.

Warum menschliche Interaktionen zur politischen Willensbildung wichtig sind und nicht nur im digitalen Raum stattfinden können – eine Diskussion über Veränderung demokratischer Begegnungsräume und welche Lehren wir daraus ziehen können.
In Tschechien trifft Corona auf ohnehin prekäre Einkommensverhältnisse Warum die jetzige Krise Tschechien fundamental erschüttern könnte

Tschechien ist in der Corona-Krise, ähnlich wie seine mittelosteuropäischen Nachbarstaaten, glimpflich davongekommen. Ein Infektionsgeschehen wie im Westen oder Süden Europas hat es glücklicherweise nicht gegeben. Dies sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die sozialen und politischen Folgen des wochenlangen Shutdowns auch in dieser Region gravierend sein könnten.

Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, dass nationale Alleingänge nicht zukunftsfähig sind. Wir brauchen mehr denn je eine vertiefte Zusammenarbeit auf EU-Ebene.

Thomas Falkner vergleicht die ökonomische Entwicklung des Westens in der Nachkriegszeit mit denen der Corona-Krise. Einige Rezepte von damals könnten auch heute helfen, einen Marshallplan 2.0 hält er jedoch für unpassend.
Covid-19: Reflections on Crisis What is a crisis? What do crises do?

What is a crisis? What do crises do? The term is Greek and indicated the turning point in a serious disease following which the patient either died or recovered. Thucydides recognized its applicability to political events as he discussed the onset of the plague in Athens. The plague was a metaphor for Athenian democracy and its ills, somewhat like the plague was a metaphor for fascism for Albert Camus. But the plague becomes a crisis only as it enters the domain of human choice – choice not only of appropriate social policy (quarantine, lock-down, or return to work), but of personal courage and generosity versus selfish behavior.

Robert D. Atkinson fordert ein transformatives Konjunkturpaket für die Zeit nach der Corona-Krise. Der Gründer und Präsident des US-Think-Tanks für Technologiepolitik skizziert, wie Regierungen den aktuellen Anlass nutzen können, um resiliente, inklusive und nachhaltige Volkswirtschaften und Gesellschaften zu gestalten.
Normalität plus – Die Welt nach der Coronakrise Ein Beitrag für den Blog "Corona & Society: Nachdenken über die Krise"

Möglicherweise hat Michel Houellebecq ja recht. Die Welt nach dem Lockdown, so der kettenrauchende Misanthrop, werde dieselbe sein, „nur ein bisschen schlechter“. In der Tat spricht viel dafür, dass die Post-Corona-Welt der Prä-Corona-Welt weitestgehend ähneln wird. Wer auf radikale Veränderungen hofft, sollte sich besser auf eine Enttäuschung gefasst machen. Die Menschen wollen – wie das Michael Miebach und Wolfgang Schroeder in ihrem Editorial zu diesem Blog geschrieben haben – eine Rückkehr zur „alten Normalität“, zur Welt wie sie war. Nach der Krise ist vor der Krise und die sozial-ökologische Revolution wird auch diesmal nicht losbrechen.
Corona-Governance Politikwissenschaftliche Perspektiven und Konzepte für das Management der Krise

Angesichts des Ausmaßes der Krise, ist es der Bundesregierung erstaunlich schnell gelungen, eine große Anzahl gesellschaftlicher Akteure zumindest institutionell in ihr Krisenmanagement einzubinden. Damit diese Strategie dauerhaft erfolgreich sein kann, bedarf es jedoch darüber hinaus an Ideen, wohin die Reise gehen soll.
Die Corona-Krise als Chance für Fortschritt? Warum das Progressive Zentrum den Blog „Corona & Society“ startet

Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur. Mit dem Blog „Corona & Society“ beteiligt sich das Progressive Zentrum an der Debatte darüber, was Gesellschaft und Politik programmatisch-konzeptionell aus der Krise lernen können. Was GesellschaftswissenschaftlerInnen zum Verständnis der Pandemie beitragen können – und welche AutorInnen dies mit ersten Beiträgen getan haben – das erläutern Michael Miebach und Wolfgang Schroeder in diesem Editorial.