Mit dem Blog „Corona & Society“ beteiligt sich das Progressive Zentrum an der Debatte darüber, was Gesellschaft und Politik programmatisch-konzeptionell aus der Krise lernen können.
In dieser Zeit des Umbruchs wollen wir Tendenzen früh aufspüren und erfassen, damit notwendige Veränderungsprozesse rechtzeitig angestoßen werden können. Dabei begreifen wir Krisen als historische Zäsuren, mit denen sich Gelegenheitsfenster zur Gestaltung gesellschaftlicher Verhältnisse öffnen.
Was uns wichtig ist: Der Verlauf des Infektionsgeschehens lässt gegenwärtig nur erste vorsichtige Diagnosen und Prognosen zu. Es geht also um das Sammeln und um zurückhaltende Beobachtungen – nicht um letztgültige Lehren.
A Very Political Virus The Effects of COVID-19 on the Anyway Turmoiled Poland

COVID-19 has visibly affected the Polish economy and public health, just like it was the case elsewhere. Nevertheless, the societal and political consequences of the sudden pandemic are more severe.
Corona & Rechtspopulismus in Portugal

Portugal bildete lange Zeit die Ausnahme: Anders als in vielen anderen europäischen Staaten konnten sich rechtspopulistische Parteien nicht etablieren. Doch nun erlebt die Partei „Chega“ (übersetzt „Es reicht!“) in den Umfragen einen Höhenflug. Ist das nun eine direkte Konsequenz aus der Corona-Pandemie?
Corona: Full House im Gesellschaftspoker

Krisen gibt es viele, Corona nur einmal. Was je nach Lesart zynisch bis trivial klingt, zielt in Wahrheit auf den Kern jener Ausnahmesituation, in der wir uns alle gegenwärtig befinden.

Responding to the COVID-19 outbreak in Europe, massive mobility restrictions were imposed in the Schengen area. While the internal Schengen border controls have mostly been lifted, the uncoordinated national reopening of its external borders have led to a patchwork of border regulations. An original analysis of the unilateral steps taken by Schengen states to reopen borders to third countries is presented here. In order to avoid any serious damage to the functioning of the EU borderless area, members need to stick to common rules and act in together, rather than in a single-handed fashion.

While Covid-19 spells bad news for most, the pandemic is set to cause particular hardship among blue-collar workers in industrialised economies as automation might take another leap forward. It is a political and economic imperative to ensure this transition is an inclusive one, which does not leave workers behind.

It has been said that after a pandemic, nothing would be the same. Indeed, as life resumes alongside the phasing out of lockdown measures, individuals can re-emerge as different people altogether.

Warum menschliche Interaktionen zur politischen Willensbildung wichtig sind und nicht nur im digitalen Raum stattfinden können – eine Diskussion über Veränderung demokratischer Begegnungsräume und welche Lehren wir daraus ziehen können.
In Tschechien trifft Corona auf ohnehin prekäre Einkommensverhältnisse Warum die jetzige Krise Tschechien fundamental erschüttern könnte

Tschechien ist in der Corona-Krise, ähnlich wie seine mittelosteuropäischen Nachbarstaaten, glimpflich davongekommen. Ein Infektionsgeschehen wie im Westen oder Süden Europas hat es glücklicherweise nicht gegeben. Dies sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die sozialen und politischen Folgen des wochenlangen Shutdowns auch in dieser Region gravierend sein könnten.

Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, dass nationale Alleingänge nicht zukunftsfähig sind. Wir brauchen mehr denn je eine vertiefte Zusammenarbeit auf EU-Ebene.

Thomas Falkner vergleicht die ökonomische Entwicklung des Westens in der Nachkriegszeit mit denen der Corona-Krise. Einige Rezepte von damals könnten auch heute helfen, einen Marshallplan 2.0 hält er jedoch für unpassend.
Covid-19: Reflections on Crisis What is a crisis? What do crises do?

What is a crisis? What do crises do? The term is Greek and indicated the turning point in a serious disease following which the patient either died or recovered. Thucydides recognized its applicability to political events as he discussed the onset of the plague in Athens. The plague was a metaphor for Athenian democracy and its ills, somewhat like the plague was a metaphor for fascism for Albert Camus. But the plague becomes a crisis only as it enters the domain of human choice – choice not only of appropriate social policy (quarantine, lock-down, or return to work), but of personal courage and generosity versus selfish behavior.

Robert D. Atkinson fordert ein transformatives Konjunkturpaket für die Zeit nach der Corona-Krise. Der Gründer und Präsident des US-Think-Tanks für Technologiepolitik skizziert, wie Regierungen den aktuellen Anlass nutzen können, um resiliente, inklusive und nachhaltige Volkswirtschaften und Gesellschaften zu gestalten.
Normalität plus – Die Welt nach der Coronakrise Ein Beitrag für den Blog "Corona & Society: Nachdenken über die Krise"

Möglicherweise hat Michel Houellebecq ja recht. Die Welt nach dem Lockdown, so der kettenrauchende Misanthrop, werde dieselbe sein, „nur ein bisschen schlechter“. In der Tat spricht viel dafür, dass die Post-Corona-Welt der Prä-Corona-Welt weitestgehend ähneln wird. Wer auf radikale Veränderungen hofft, sollte sich besser auf eine Enttäuschung gefasst machen. Die Menschen wollen – wie das Michael Miebach und Wolfgang Schroeder in ihrem Editorial zu diesem Blog geschrieben haben – eine Rückkehr zur „alten Normalität“, zur Welt wie sie war. Nach der Krise ist vor der Krise und die sozial-ökologische Revolution wird auch diesmal nicht losbrechen.
Corona-Governance Politikwissenschaftliche Perspektiven und Konzepte für das Management der Krise

Angesichts des Ausmaßes der Krise, ist es der Bundesregierung erstaunlich schnell gelungen, eine große Anzahl gesellschaftlicher Akteure zumindest institutionell in ihr Krisenmanagement einzubinden. Damit diese Strategie dauerhaft erfolgreich sein kann, bedarf es jedoch darüber hinaus an Ideen, wohin die Reise gehen soll.
Die Corona-Krise als Chance für Fortschritt? Warum das Progressive Zentrum den Blog „Corona & Society“ startet

Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur. Mit dem Blog „Corona & Society“ beteiligt sich das Progressive Zentrum an der Debatte darüber, was Gesellschaft und Politik programmatisch-konzeptionell aus der Krise lernen können. Was GesellschaftswissenschaftlerInnen zum Verständnis der Pandemie beitragen können – und welche AutorInnen dies mit ersten Beiträgen getan haben – das erläutern Michael Miebach und Wolfgang Schroeder in diesem Editorial.
Vom Krisengeschehen zur Krisengeschichte Erste Überlegungen zur Historisierung der Corona-Krise

Wie sich eine Krise geschichtswissenschaftlich erforschen lässt und wie sich das dokumentierte Krisengeschehen im Prozess der Geschichtsschreibung zur Krisengeschichte entwickeln könnte, das beschreibt Birte Förster in ihrem Beitrag für „Corona & Society“.
Corona-Beobachtungen: Blick zurück ohne Zorn Beobachtungen, Gedanken, Phantasien eines einstweilen Davongekommenen

Während sich die Corona-Krise weiter entfaltet, hält Jens Flemming inne. In seinem Essay stellt er heraus, warum „Maß und Mitte“ eine unpassende Maxime sei, wie erstmals die Methodik der Wissenschaft in den öffentlichen Fokus geriet und was durch mehr Ehrlichkeit gewonnen würde.
Die Treuhand: Schock-Bewältigerin, Ausnahme-Regime, Bad-Bank Was 1990 mit 2020 verbindet und trennt

1990 setzte die Regierung die Treuhand als Notfallinstrument ein, um die angeschlagene DDR-Wirtschaft zu retten. Brauchen wir 2020 angesichts der drohenden Wirtschaftskrise eine Corona-Treuhand? Marcus Böick über Lehren aus der Geschichte.
Wirtschaftlicher Neustart nach Corona Erfahrungen aus dem ostdeutschen Transformationsprozess

Die Meldungen klingen dramatisch: Anstieg der Kurzarbeiterzahlen auf ungeahnte Höhen, bedrohlich wachsende Arbeitslosigkeit, Rekordeinbruch der Wirtschaft. Der Bund springt ein. Er nimmt Kredite in Rekordhöhe auf, um Nachfrage und Unternehmen zu stützen und setzt Infrastrukturprogramme in Gang. Nein, wir reden nicht von 2020. Auch nicht von 2008. Wir reden von 1991. Es sind die Nachrichten aus dem Ostdeutschland jenes Jahres.
Aus Krisen lernen wir Mit der Corona-Pandemie wird es nicht anders sein

Werden die Menschen etwas aus der Krise lernen, die durch die Covid-19-Pandemie hervorgerufen wird? Historisch gesehen spricht vieles dafür. Die Geschichte ist voll von Beispielen, dass Menschen Krisen und Katastrophen nutzen, um daraus Lehren zu ziehen und eine Wiederholung des Unglücks zu verhindern.