Spiritualise – Wie spirituelle Sensibilität helfen kann, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen

Liegt den ökologischen und sozialen Krisen unserer Zeit eine spirituelle Krise zugrunde?

Zusammenfassung

Spiritualität befasst sich mit den wirklich zentralen Fragen unseres Lebens: Warum sind wir hier? Wer wollen wir sein? Und in welchem Verhältnis stehen wir zu Gesellschaft und Umwelt? Dennoch hat das Spirituelle in unserem Alltag und in der Politik kaum einen Platz. In Spiritualise zeigt Jonathan Rowson, dass wir diese großen Fragen beantworten müssen, um die ökologischen, sozialen und politischen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.

Liegt den ökologischen und sozialen Krisen unserer Zeit eine spirituelle Krise zugrunde? In Spiritualise verbindet der Autor, Vordenker und Direktor von “Perspectiva” Jonathan Rowson die elementaren Fragen unseres Seins mit den großen politischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Text hilft uns dabei, über das politische Tagesgeschäft hinauszudenken und die mentalen Modelle und kulturellen Grundlagen unserer Demokratie zu hinterfragen.

Spiritualise erläutert, weshalb das Spirituelle einen Platz im gesellschaftlichen Diskurs braucht; weshalb wir als Mensch ein Grundbedürfnis nach spiritueller Praxis haben; und weshalb die adaptiven Herausforderungen unserer Zeit nicht ohne spirituelle Sensibilität zu lösen sind.

Spirituelle Sensibilität als Grundlage für eine achtsame Politik

Spirituelle Sensibilität dient dazu, unser Leben umfassender zu verstehen. Jonathan Rowson fordert uns deshalb auf, uns nach den zentralen Fragen unseres Lebens und unserer Zeit auszurichten:

  • In einer Welt ökologischer Grenzen und enteilender Technologie … Wie überleben wir?
  • In einem sich unentwegt wandelnden kulturellen und wirtschaftlichen Kontext … Wie passen wir uns an?
  • Inmitten um sich greifender epistemischer Verwirrung und Unreife … Wie wissen wir?
  • Wenn wir Wirklichkeit erschaffen und zugleich von ihr geschaffen werden … Wie werden wir „wirklich“?
  • Wenn wir spüren, dass Automatismen nicht immer für uns spielen … Wie wachen wir auf?
  • Wenn sich unsere Werte und Prioritäten tagtäglich unweigerlich in die Quere geraten … Wie lieben wir?
  • Wenn wir es mit Ungerechtigkeit aufnehmen wollen, indem wir Macht und Liebe in Einklang bringen … Wie dienen wir (der Welt)?
  • Wenn wir eine Welt jenseits des Konsumdenkens errichten müssen … Wie leben wir ein besseres, größeres Leben?

Mein Interesse an spirituellen Fragen wurzelt in einem gewissen Erstaunen. Wie können wir Debatten über Wirtschafts- und Sozialpolitik derart ernst nehmen – während wir tiefere, aber damit verbundene Fragen über Wesen, Sinn und Zweck des Lebens meistens ignorieren?

Die intensive Auseinandersetzung mit diesen Fragen bildet die Grundlage für umfassendere und nachhaltigere Lösungen für die drängenden politischen Herausforderungen unserer Zeit.

Der Autor

Jonathan Rowson ist Philosoph, Schriftsteller und Schachmeister. Er ist Mitbegründer und Direktor von Perspectiva, einer Forschungseinrichtung in London, die sich mit dem Verhältnis von komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen und der geistigen und spirituellen Konstitution von Menschen befasst. Jonathan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Centre for the Understanding of Sustainable Prosperity“ an der University of Surrey. Er wurde kürzlich mit einem einjährigen Fellowship der Open Society Foundation ausgezeichnet. Er hat Abschlüsse von den Universitäten Oxford, Harvard und Bristol und war bis vor kurzem Direktor des „Social Brain Centre“ an der RSA, wo er eine Reihe einflussreicher Forschungsberichte über Verhaltensänderungen, Klimawandel und Spiritualität verfasst hat.

Gefördert vom

im Rahmen des Bundesprogramms

Autor:innen

Sophie Pornschlegel ist Policy Fellow am Progressiven Zentrum und arbeitet derzeit als Senior Policy Analyst am European Policy Centre (EPC) sowie als Projektleiterin für Connecting Europe, eine gemeinsame Initiative des EPC mit der Stiftung Mercator.
Paving the Way Towards Common Values
This paper was created in the context of “Daring New Spaces: Striving towards a European Public Sphere
Conference Study: Trying Times – Rethinking Social Cohesion
The study provides a set of focus questions that are designed to promote public debate on how to shape cohesion as we move forward
Fünf Thesen für die Demokratie von morgen
Wie kann Demokratie wieder zu einem Zukunftsprojekt werden, an dem alle teilhaben können und wollen?

Paul Jürgensen

Senior Grundsatzreferent
Paul Jürgensen ist Senior Grundsatzreferent des Progressiven Zentrums. In dieser Funktion verantwortet er übergreifende Projekte in den Themenfeldern „Gerechte Transformation“ und „Progressives Regieren“.
The Art of Democracy: Resiliente Kunst und Kultur
Umgangsstrategien mit anti-demokratischer Agitation
Allianzen des Fortschritts
Neue Studie zur Rolle und Funktion zivilgesellschaftlicher Bündnisse in der pluralen Demokratie
Mehrheit überzeugt: Neue Regierung ist Zukunftskoalition
SPD, Grüne und FDP sind als Fortschrittsregierung angetreten
Democratising Democracy: No Transformation without Democratisation
For the 2020s to become a decade of transformation, they also have to become a decade of democratisation

Wir entwickeln und debattieren Ideen für den gesellschaftlichen Fortschritt – und bringen diejenigen zusammen, die sie in die Tat umsetzen. Unser Ziel als Think Tank: das Gelingen einer gerechten Transformation. ▸ Mehr erfahren