Die Mehrheit der Deutschen bewertet die EU-Mitgliedschaft durchaus positiv – und empfindet Deutschlands finanziellen Beitrag zur EU nicht als zu hoch. Das zeigt die Studie von Policy Fellow Johannes Hillje und Christine Pütz (Heinrich-Böll-Stiftung). Deren Erkenntnisse stießen auch in den Medien auf große Aufmerksamkeit.
„Mehrheit der Deutschen fühlt sich nicht als Zahlmeister der EU“ schlussfolgert die Süddeutsche Zeitung. Sie hebt hervor: Besonders im Bereich Klimaschutz, Bildung, Verteidigung und Soziales wünschen sich die Deutschen sogar mehr gemeinsame Ausgaben. Die einzige Gruppe, die die EU-Mitgliedschaft eindeutig negativ bewerte, seien Anhänger der AfD.
Es gibt also „Keine Mehrheit für Europaskeptiker“ – so der Deutschlandfunk. Die Deutschen sähen den Nutzen der EU dabei vor allem auf der politischen Ebene, der wirtschaftliche Nutzen sei zweitranging. Kritisch sei jedoch, dass der Nutzen vor allem bei den Menschen in der Stadt und mit höherer Bildung ankomme.
„Warum die Deutschen mehr Vorteile als Nachteile in der EU sehen“ und warum die Erkenntnisse so wichtig sind, schreibt das Handelsblatt. Vor den anstehenden Europawahlen im Mai seien diese pro-europäischen Ergebnisse ein wichtiges Zeichen für die Politik. Der Gastbeitrag von Johannes Hillje und Christine Pütz, ebenfalls im Handelsblatt, erklärt, „Warum die Mitgliedschaft ein guter Deal für Deutschland ist“ und ruft dazu auf, Europa als „Gestaltungsfaktor“ und „nicht primär als Kostenfaktor“ zu sehen. Deutschland müsse „seinen Führungsanspruch in einen kooperativen Gestaltungsanspruch“ ummünzen, um die Handlungsfähigkeit der EU zu stärken.
Die ganze Studie „Vom Zahlmeister zum Zukunftsmeister“ finden Sie hier.