„Die Furcht vor dem sozialen Abstieg ist unabhängig vom sozialen Status“

Policy Fellow Jérémie Gagné über Zukunftsängste und Populismus

Jérémie Gagné spricht auf SZ.de über die Zukunftsangst der deutschen Bevölkerung und das Kapital, das die AfD daraus schlägt.

Wohlstand, Rente, Sozialhilfe – je weiter der Blick in die Zukunft gehe, desto unsicherer sei ein wachsender Anteil der deutschen Bevölkerung, unabhängig von ihrem Status. Natürlich seien vor allem sozial schwächer gestellte Menschen von Zukunftsängsten betroffen. Auch in Teilen der Mittel- und Oberschicht seien Abstiegssorgen aber sehr verbreitet, berichtet Jérémie Gagné.

Nutzen würde die diffuse Stimmung vor allem populistischen Parteien: So sei beispielsweise unter WählerInnen der AfD ein erhöhtes Gefühl des Kontrollverlustes messbar. Die Partei schlage daraus erfolgreich Kapital, indem sie zum Beispiel in der Debatte um Geflüchtete Ressentiments schüre und Gesetzesverschärfungen fordere.

Damit die Bevölkerung ihren Optimusmus zurückgewinne, müsse die Politik glaubhaft vermitteln, sich um alltägliche Sorgen der Menschen zu kümmern. Gleichzeitig müsse auch besser und mutiger kommuniziert werden: Es brauche wieder eine positive Erzählung, mit der sich eine Mehrheit identifizieren könne. Wie das gelingen könne, beschreibt Jérémie Gagné in dem Interview in der SZ.

Autoren

Jérémie Gagné

Policy Fellow
Jérémie Gagné studierte Politik- und Europawissenschaften in Berlin und Paris. Seit Dezember 2014 ist er Policy Fellow im Progressiven Zentrum, wo er im Schwerpunktbereich Zukunft der Demokratie tätig ist. Hauptberuflich arbeitet und forscht er bei More in Common Deutschland zum Thema gesellschaftlicher Zusammenhalt.

Tobias Gralke

Kommunikationsassistent
Tobias Gralke arbeitet seit mehreren Jahren als freischaffender Theatermacher, Autor, Workshop-/Gesprächsleiter und Lehrbeauftragter an Schnittstellen von Kunst, kultureller/politischer Bildung und Forschung.

Weitere Beiträge

Die CDU unter Friedrich Merz - Auf dem Weg in einen modernen Konservatismus?

Hedwig Richter im Gespräch mit "Deutschlandfunk Kultur" über die Zukunft der CDU

Raus aus der Profilierungsfalle: Die Zukunft der FDP liegt in der Ampel

Die Anhänger der FDP sind sogar unzufriedener mit der Ampelkoalition als die der Union. Woran liegt das und wie wird die Ampel für die FDP vom Problem zur Lösung?

"Es wäre ein Fehler, wenn die SPD sich nicht weiter als Volkspartei versteht."

Die Partei des Kanzlers liegt in den Umfragen weit hinter der Union. Worin die Gründe dafür liegen und was die SPD tun muss, um ihr Wählerpotential auszuschöpfen, haben wir mit der Demoskopin und Politikberaterin Jana Faus diskutiert.
teilen: