Am 01.12.2017 referierte Policy Fellow Hanno Burmester über die Zukunft der Demokratie in Europa bei der Konferenz „Denk ich an Deutschland: Die Stunde Europas – was Deutschland jetzt anpacken muss“. Neben Christan Lindner (FDP) und Daniel Röder (Pulse of Europe) eröffnete er die erste Debattenrunde der Konferenz.
In seinem Vortrag beschreibt Hanno Burmester wie sich die wachsende Komplexität auf die Demokratie auswirkt, die durch eine globalisierte Wirtschaft und digitale Vernetzung in den letzten Jahren stark zugenommen habe.
Für Hanno Burmester sind die Gründe der Demokratiekrise sowohl eine sehr grundlegende, innere systemische Zerrissenheit, als auch ein unterschiedlichen Verständnis von Demokratie. Er beschreibt, dass das Mehrheitssystem nicht der ausschlaggebendste Bestandteil westlicher Demokratien sei. Westliche Demokratien zeichneten sich stattdessen primär durch die rechtsstaatlichen und repräsentativen Prägungen und durch ein humanistisches Menschenbild aus.
Das Zukunftspotential der Demokratie sieht Burmester in der individuellen Freiheit – zu Entwicklung und Wachstum sowie in der kollektiven Fähigkeit der Selbstorganisation. Denn diese seien die Voraussetzungen, um mit der wachsenden Komplexität fertig zu werden. Der Vorteil von Demokratien sei es, über die nötige Flexibilität zu verfügen, die es bedarf, um auf komplexe und spontane Veränderungen zu reagieren.
Hanno Burmester schließt mit drei Fragen, die Europa in Zukunft adressieren müssen: Welche grundlegenden Spielregeln wollen wir uns als freiheitliche Gesellschaft geben, die sich als Teil des Ökosystems versteht? Was soll in diesem Kontext die Demokratie sein und welche Grenzen der heutigen Demokratie müssen wir dahin überwinden? Und wie kann sich der Markt in diesem Kontext als dienlich erweisen ?