Ein Gegenmittel zu Nationalismus und Populismus? Unser Policy Fellow Johannes Hillje stellt es in seinem neuen Buch „Plattform Europa“ vor: einen europäischen Kommunikationsraum, in der die Zukunft der EU diskutiert werden kann. Ein zeitgemäßes Modell dafür könnte eine digitale Plattform in öffentlicher Hand sein. Seine Erkenntnisse stießen auch in den Medien auf große Aufmerksamkeit.
Ein europäischer Kommunikationsraum würde dazu beitragen, dass sich die SpitzenpolitikerInnen der EU-Institutionen, allen voran der mächtigen EU-Kommission, einer europaweiten öffentlichen Debatte stellen würden. Dort müssten sie ihre Politik erklären und rechtfertigen, könnten sie aber gleichzeitig durch die Rückkopplung mit der Bevölkerung auch besser legitimieren. In dem FAZ Gastbeitrag von Hillje wird deutlich, das BürgerInnen Informationen über europäische Politik in ihre nationalen Medien durch einen nationalen Filter serviert. Wäre man im europäischen Raum mehr in den Diskurs miteinander gegangen, hätte man eventuell auch den Brexiteers anders begegnen können.
Der Brexit steht auch in dem WELT-Gastbeitrag im Vordergrund. Durch die britische Filterblase der Berichterstattung war die EU stets von Mythen geprägt, die Brüssels einzige Mission darin sahen, den Briten den Spaß am Leben wegzuregulieren. Der Austausch mit anderen SpitzenpolitikerInnen der EU-Institutionen wäre hier für eine objektivere Einschätzung von Vorteil gewesen.
Im SR 2 wird der Vorschlag einer Plattform Europa als ein öffentlich-rechtliches Facebook dargestellt. Dabei ist wichtig, dass es sich um ein öffentlich finanziertes und gemeinwohlorientiertes soziales Netzwerk handelt. Wie realistisch die Umsetzung einer solchen Plattform ist, beschreibt Johannes Hillje dem SR-Moderator Roland Kunz.