Die wachsende Ungleichheit drohe Europas sozialen Zusammenhalt zu zerreißen, biete aber auch Chancen, ein gemeinsames Wertefundament zu entwickeln, findet Hanno Burmester.
Populismus, schrumpfende Volksparteien, polarisierte Öffentlichkeiten – alles „Symptome einer tieferliegenden Krise“ unseres Lebensstils, sagt Hanno Burmester im Interview mit Euractiv: Es werde zu viel Zeit mit „Ersatzdebatten“ und „populistischen Scheinthemen“ verbracht und zu wenig daran gearbeitet, demokratische Werte im Alltag europäischer BürgerInnen greifbar zu machen. Der EU komme eigentlich die Aufgabe zu, für Ausgleich zwischen armen und reichen Mitgliedsstaaten zu sorgen. In ihrer jetzigen Verfassung würden die sozialen und politischen Unterschiede allerdings verschärft. Wie ein gemeinsames Wertefundament dagegen mit Leben gefüllt werden könne, verrät dieses Interview.
Hanno war bis Oktober 2021 Policy Fellow im Progressiven Zentrum und arbeitete dort vor allem zur Zukunft der Demokratie. Mit seinem Beratungsunternehmen unlearn berät er DAX-Konzerne, mittelständische Unternehmen und öffentliche Institutionen zur kulturellen Seite der Digitalisierung.
Tobias Gralke arbeitet seit mehreren Jahren als freischaffender Theatermacher, Autor, Workshop-/Gesprächsleiter und Lehrbeauftragter an Schnittstellen von Kunst, kultureller/politischer Bildung und Forschung.
Florian Ranft schreibt im Guardian: Die progressiven Parteien müssen die Aufmerksamkeit von der bloßen Verachtung der Feinde der Demokratie darauf lenken, was die Menschen wirklich erwarten.
Nur etwa jeder zweite junge Mensch hält die Demokratie für die beste Staatsform. Unsere Junior Projektmanagerin Melanie Weiser erklärt im Interview mit der "SZ Jetzt", was autoritäre Einstellungen mit Einsamkeit zu tun haben – und warum es unter jungen Menschen besonders viele Einsame gibt.