„Überraschend ist, wie viele Menschen sich der Mittelschicht zugehörig fühlen, obwohl das objektiv nicht stimmen kann“
ZEIT-Interview zu neuer Studie: Besonders bei reichen und sehr wohlhabenden Menschen ist oft eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Wohlstands zu beobachten
Die neueste Publikation des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ der Universität Konstanz in Zusammenarbeit mit dem Progressiven Zentrum belegt die Wahrnehmung zunehmender Ungleichheit in der deutschen Gesellschaft. In einem Interview mit ZEIT Online diskutiert Co-Autor der Studie, Prof. Dr. Marius Busemeyer, die Ergebnisse des Ungleichheitsbarometers.
Beide Seiten – die Reichen und Menschen mit geringem Vermögen – unterschätzen, wie ungleich Vermögen in Deutschland verteilt sind. Menschen mit wenig Vermögen denken, sie seien Teil der Mittelschicht. Und die ganz Reichen glauben, dass sie nicht viel mehr besitzen als andere. Objektiv betrachtet ist Vermögen in Deutschland allerdings noch ungleicher verteilt als Einkommen. Die oberen fünf Prozent besitzen laut Studien 40 Prozent des gesamten Vermögens und 15 Prozent der gesamten Einkommen. Doch die Bevölkerung nimmt diese Ungleichheit nicht wahr.
– Prof. Dr. Marius Busemeyer
Hier gelangen Sie zu dem Interview, das am 11.05.2023 in der ZEIT Online erschienen ist.
Marius R. Busemeyer ist Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Vergleichende Politische Ökonomie an der Universität Konstanz und Sprecher des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“.
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