Am gestrigen letzten Verhandlungstag der GroKo-Sondierungen diskutierte im ZDF Maybrit Illner mit ihren Gästen über das Thema „Durchbruch oder Abbruch – Regierung verzweifelt gesucht!“. Neben den Politikern Gesine Schwan (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Michael Fuchs (CDU), den Journalisten Robin Alexander (WELT) und Markus Feldenkirchen (SPIEGEL), nahm auch Sophie Pornschlegel, Projektmanagerin beim Progressiven Zentrum, an der Sendung teil.
Sophie Pornschlegel machte in ihrem einführenden Statement deutlich, dass junge Menschen nur eine Minderheit in der Bevölkerung seien und daher ihre Themen von der Politik nur selten aufgegriffen würden. Man rede zwar viel über Renten und Migration, aber zu wenig über Digitalisierung, Bildung und Europa. Die zukünftige Regierung müsse jedoch die großen Weichen für die Zukunft stellen, damit auch in 10, 20 oder 30 Jahren Wohlstand in Deutschland herrsche. Ob das mit einer neuen Großen Koalition gelingen kann, sieht Sophie Pornschlegel kritisch. Denn es sei auch eine neue politische Debattenkultur vonnöten, die sich in der politischen Mitte der Gesellschaft und nicht an den äußeren Rändern abspielt.
Die vergangene Große Koalition habe in den letzten vier Jahren an Reformeifer missen lassen, wie Sophie Pornschlegel auf Nachfrage der Moderatorin anmerkte. Wenn die Wirtschaft gut laufe und die Arbeitslosenquote niedrig sei, gäbe es wohl keinen Handlungsdruck auf die Politik, bemängelte die Projektmanagerin des Progressiven Zentrums. Das sei ein Grundproblem der Demokratie: „Die Politik agiert nur kurzfristig und denkt nicht daran, was in 50 Jahren wichtig ist!“. Daraufhin gab es großen Publikumsapplaus.
Am Ende der Sendung wies Sophie Pornschlegel darauf hin, dass der französische Präsident Emmanuel Macron seit seiner Europa-Rede im September 2017 noch immer auf eine deutsche Antwort warte. Macron spräche von einem schützenden und geeinten souveränen Europa und nicht nur von der europäischen Integration. Man müsse zwar nicht mit allen Vorschlägen einverstanden sein, doch sei es dringend an der Zeit, dass Deutschland reagiere. Denn Europa sei immer nur dann stark gewesen, wenn der deutsch-französische Motor funktionierte. Und aktuell würde dieser fehlen.
Die Sendung kann noch bis zum 11.04.2018 in der ZDF-Mediathek angesehen werden.