In den USA und Europa, sehen wir uns mit einer populistischen Herausforderung konfrontiert, die inzwischen auch Deutschland erfasst hat. Es stellt sich deshalb die Frage, ob wir vor dem Beginn eines populistischen Zeitalters stehen, in dem die Idee der liberalen Demokratie samt ihrer Errungenschaften gänzlich in Gefahr gerät?
So formuliert es der renommierte Publizist Yascha Mounk in seinem neuen Buch „Der Zerfall der Demokratie: Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht“ (im Original: The People vs. Democracy: Why our freedom is in danger and how to save it). Mounk setzt sich mit Fragen auseinander, die auch für uns hoch relevant sind: Was sind die Treiber für die steigende Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler? Wie sollen moderne, aufgeklärte Gesellschaften mit dem wiedererwachten Bedürfnis nach nationaler Zugehörigkeit umgehen und wie könnte eine mögliche Balance zwischen individuellen Rechten und dem wie auch immer gearteten „Willen des Volkes“ aussehen? Welche Rolle spielen Verteilungsfragen und Zukunftschancen der Bürgerinnen und Bürger in diesem Kontext?
Diese Fragen zur Rettung und Erneuerung der liberalen Demokratie wollen wir gemeinsam mit dem Autor im Rahmen einer Buchvorstellung in ausgewählter Runde diskutieren.
Nach einem Eingangsimpuls des Autors werden Ralf Fücks, Gründer des Zentrums Liberale Moderne, und Jan Techau, Leiter des Europa Programms des German Marshall Fund, mit kurzen Repliken in die Diskussion überleiten. Moderiert wird die Veranstaltung von Anna Sauerbrey, Ressortleiterin Meinung beim Tagesspiegel.
Die Anmeldung ist geschlossen. Bei Fragen können Sie sich an Paulina Fröhlich wenden: paulina.froehlich@progressives-zentrum.org
Dominic Schwickert ist seit Ende 2012 Geschäftsführer des Progressiven Zentrums. Er hat langjährige Erfahrung in der Politik- und Strategieberatung (u.a. Stiftung Wissenschaft und Politik, Bertelsmann Stiftung, IFOK GmbH, Stiftung Neue Verantwortung, Deutscher Bundestag, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).
Stellvertretende Geschäftsführerin und Leiterin | Resiliente Demokratie
Paulina Fröhlich ist stellvertretende Geschäftsführerin und verantwortet den Schwerpunkt „Resiliente Demokratie“ des Berliner Think Tanks Das Progressive Zentrum. Dort entwirft sie Dialog- und Diskursräume, leitet die europäische Demokratiekonferenz „Innocracy“ und ist Co-Autorin von Studien und Discussion Papers.
In ihrem Beitrag für „Jugendsozialarbeit aktuell“ erklärt Melanie Weiser vom Projekt „Kollekt" den Zusammenhang von Einsamkeitserfahrungen Jugendlicher und Extremismus. Sie zeigt auf, welche Schritte es braucht, um Einsamkeit präventiv zu bekämpfen – und so Demokratie zu stärken.
Beim Fachtag zu Einsamkeit und Demokratiedistanz haben Praktiker:innen aus der Jugendarbeit und Jugendhilfe mit Expert:innen aus Wissenschaft und Politik diskutiert, wie wir als Gesellschaft mit Einsamkeitserfahrungen und Radikalisierung im Jugendalter umgehen können.
Die flächendeckenden Demonstrationen holen die gesellschaftliche Mitte aus einer kollektiven Passivität und geben insbesondere jenen Energie und Mut, die sich bereits seit Jahren gegen Extremismus und für Demokratie stark machen. Dieser wohltuende Moment birgt jedoch auch Risiken – und könnte gleichzeitig der Anstoß für notwendige demokratiepolitische Reformen und Innovationen sein. Denn zu einer resilienten Demokratie gehört mehr als ihre Wehrhaftigkeit.