Wie können Parteien sich verändern, um organisatorisch und kulturell wieder enger an die gesellschaftliche Entwicklung anzuschließen? Mit der Studie „Die Partei 2025“ hat das Progressive Zentrum in einem gemeinsamen Projekt mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Stiftungsverbund der Heinrich-Böll-Stiftungen vor kurzem zahlreiche konkrete Vorschläge zur Parteireform veröffentlicht. Die Projektergebnisse wurden im September 2015 zunächst in einem Pressefrühstück mit Vertretern der Hauptstadtpresse und in einem Roundtable mit den Bundesspitzen der politischen Jugendorganisationen diskutiert.
Unter dem Titel „Bereit für die Zukunft? Impulse für die strategiefähige Parteiorganisation“ veranstaltete das Progressive Zentrum am 27. April 2016 in Kooperation mit der stiftung neue verantwortung (snv) eine Diskussionsrunde mit den GeneralsekretärInnen und BundesgeschäftsführerInnen der fünf etablierten deutschen Parteien. Hanno Burmester, Policy Fellow des Progressiven Zentrums, präsentierte dabei zunächst einige Kernthesen über mögliche Innovationspotenziale, die im Anschluss von Dr. Peter Tauber (Generalsekretär der CDU), Dr. Katarina Barley (Generalsekretärin der SPD), Michael Kellner (Politischer Geschäftsführer von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Matthias Höhn (Bundesgeschäftsführer von DIE LINKE) und Nicola Beer (Generalsekretärin der FDP) diskutiert wurden.
Bereits am Vortag der Veranstaltung berichtete der Tagesspiegel unter dem Titel „Mitglieder verzweifelt gesucht“ über die bevorstehende Diskussion der parteipolitischen Strippenzieher. Neben Gedanken von Peter Tauber zu notwendigen „neuen Mehrwerten“ einer Parteimitgliedschaft, von Michael Kellner zu neuen Formen „themenbezogener Parteiarbeit“ und Nicola Beer zu Potenzialen einer „digitalen Mitmachpartei“ erwähnt der Tagesspiegel konkrete Ergebnisse der Studie:
„Am Mittwoch nun soll es um neue Formen von Parteiorganisation gehen. Als Basis dienen Thesen der Studie „Die Partei 2025“ des Progressiven Zentrums, der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Stiftungsverbunds der Heinrich-Böll-Stiftungen. Die Studie schlägt verschiedene Mitgliedschaftsmodelle vor. So sollen Neumitglieder angeben können, wo sie sich schwerpunktmäßig mit ihrem Expertenwissen einbringen wollen. Weitere Optionen könnten aktives Vor-Ort-Engagement bis hin zum Parteibotschafter in anderen Institutionen reichen. Auch eine Mitgliedschaft als stiller Unterstützer soll möglich sein. Digitale Interessensfilter, sowohl thematisch als auch geografisch, sollen dafür sorgen, dass die Mitglieder nur die Informationen bekommen, die sie wirklich interessieren.“
Am Ende des Artikels zitiert der Tagesspiegel schließlich Policy Fellow Hanno Burmester:
„Parteien sollten ihre Strukturen aber auch grundsatzlich hinterfragen“, sagte der Autor der Studie, Hanno Burmester. „Jede Partei braucht eine klare Vision, wohin sie mit ihrer Organisation in der Zukunft möchte. Das gibt Orientierung – und macht Mut zu Veränderung.“