Was wir für Europa tun können? Zuhören!

Das Projekt will jenen Stimmen in Europa Gehör verschaffen, die in den üblichen Debatten der Großstädte häufig überhört werden. Die gesammelten Meinungen werden visuell aufbereitet und qualitativ ausgewertet. Am 26. September 2018 findet die Auftaktveranstaltung im hessischen Oberzent statt.

Über Europa wird heute viel diskutiert – vor allem bei Veranstaltungen politischer Organisationen in Städten wie Berlin oder an Universitäten. Bei diesen Formaten treffen in der Regel immer ähnliche Menschen aufeinander, es kommen meist die selben Leute zu Wort. Europa betrifft aber nicht nur die BürgerInnen in Großstädten, sondern in ganz Deutschland.

Das Progressive Zentrum möchte daher raus aus der Politikblase der Hauptstadt und zuhören, wie andernorts über Europa nachgedacht wird. Dabei baut der Think-Tank auf den Erfahrungen aus der Studie „Rückkehr zu den politisch Verlassenen“ auf, für die 500 Haustürgespräche zu den drängenden Problemen im Herbst 2017 geführt wurden. Impulsfragen der moderierten Diskussionen sind unter anderem:

  • Fühlen Sie sich europäisch?
  • Wie wünschen Sie sich Europas Zukunft?
  • Sollte es einen europäischen Mindestlohn geben?
  • Wie beeinflusst die EU Ihre Stadt und Ihren Alltag?
  • Stärkt oder schwächt uns ein EU-weiter Bildungs- und Arbeitsmarkt?

Das Team von Das Progressive Zentrum unter der Leitung von Paulina Fröhlich wird im September und Oktober 2018 zehn Orte in zehn Bundesländern besuchen:

  • Oberzent in Hessen
  • Pirmasens in Rheinland-Pfalz
  • Merzig im Saarland
  • Herne in Nordrhein-Westfalen
  • Oberke in Niedersachsen
  • Bad Muskau in Sachsen
  • Hof in Bayern
  • Marzahn in Berlin
  • Prenzlau in Brandenburg
  • Lutherstadt Eisleben in Sachsen-Anhalt

All diese Orte sind entweder eine europäische Grenzregion, EU-Fördermittelempfänger, haben eine EU-Partnerstadt, können einen Abwanderungstrend verzeichnen oder sind durch Strukturschwäche gekennzeichnet. Vor Ort arbeitet das Team mit vielfältigen Partnerorganisationen zusammen – vom Landfrauenverein bis zur Jugendkultur-Werkstatt.

Die geäußerten Meinungen werden vor Ort grafisch aufgearbeitet (durch die Graphic Recording-Methode) und anschließend qualitativ ausgewertet. Die Ergebnisse werden Ende 2018 an Politik und Medien kommuniziert sowie den Partnern zur Verfügung gestellt.


Das Projekt „EUROPA HÖRT – eine Dialogreise“ wird durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.

Das Progressive Zentrum ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Berliner Think-Tank, der 2007 gegründet wurde. Ziel von Das Progressive Zentrum ist es, gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Publizistik gemäß dem Dreiklang „Vordenken – Vernetzen – Streiten“ fortschritts- und innovationsorientierte Politikideen in die öffentliche Debatte und auf die politische Agenda zu bringen.

Autor:innen

Vincent Venus war Leiter der Kommunikation des Progressiven Zentrums und somit verantwortlich für die Kommunikationskanäle, die Redaktion und Gremienkoordination.

Paulina Fröhlich

Stellvertretende Geschäftsführerin und Leitung | Resiliente Demokratie
Paulina Fröhlich ist stellvertretende Geschäftsführerin und verantwortet den Schwerpunkt „Resiliente Demokratie“ des Berliner Think Tanks Das Progressive Zentrum. Dort entwirft sie Dialog- und Diskursräume, leitet die europäische Demokratiekonferenz „Innocracy“ und ist Co-Autorin von Studien und Discussion Papers.

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