Wo sind die Ideen für die Demokratie?

Kleinigkeiten werden totdiskutiert, große Fragen kommen nicht vor, etwa: Wie wollen wir unsere Gesellschaft gestalten? Laura Krause und Hanno Burmester stellen auf ZEIT Online sechs Forderungen an die nächste Bundesregierung.

Die liberale Demokratie und das normative Nachkriegsprojekt des Westens stecken in einer tiefen Sinnkrise, wie die Wahl Donald Trumps und das Brexit-Votum schmerzlich unter Beweis gestellt haben. Trotz der scheinbaren Omnipräsenz von politischer Apathie und Rechtspopulismus, scheut sich der Bundeswahlkampf vor zukunftsorientierten Diskussionen darüber, wie dem System wieder neues Leben einzuhauchen ist.

In Ihrem Gastbeitrag für Zeit Online fragen Programmleiterin Laura Krause und Policy Fellow Hanno Burmester daher, wie Demokratie gestaltet werden muss, damit sie den Rahmen setzen kann für zeitgemäße und progressive Politik.

Der Mangel an visionären Ideen ist fatal, so die AutorInnen, “denn bei der Frage, wie und wofür die Demokratie gestärkt werden kann, geht es um die größte Frage, die Politik stellen und gestalten kann: Wie soll unsere Gesellschaft in Zukunft aussehen?”

Da dieses Thema im Wahlkampf nahezu vollkommen unbesprochen geblieben ist, geben die Autoren die folgenden sechs Handlungsempfehlungen an die kommende Bundesregierung, wie diese das Wofür und Warum der Demokratie wieder stärker vermittelt kann:

  1. Parlament stärken
  2. Innovations-Labore für PolitikerInnen und Beamte
  3. Begrenzung der Legislaturperioden
  4. Usability-Check in jeder Behörden / Parteiengesetze auf die Höhe der Zeit bringen
  5. Demokratiekompetenzen für alle
  6. Die Verwaltung sollte bürgerzentriert Arbeiten

Mehr über die einzelnen Thesen kann man hier im kompletten Beitrag nachlesen.

Autor:innen

Laura Krause leitete von 2017 bis 2018 im Progressiven Zentrum den Programmbereich Zukunft der Demokratie. Zuvor war sie Senior Associate bei der Strategieberatung Bernstein Public Policy und als Policy Fellow im Progressiven Zentrum assoziiert.
Hanno war bis Oktober 2021 Policy Fellow im Progressiven Zentrum und arbeitete dort vor allem zur Zukunft der Demokratie. Mit seinem Beratungsunternehmen unlearn berät er DAX-Konzerne, mittelständische Unternehmen und öffentliche Institutionen zur kulturellen Seite der Digitalisierung.

Weitere Beiträge

Ist Wehrhaftigkeit die beste Verteidigung?

Veröffentlicht am
Inwiefern stehen Maßnahmen einer wehrhaften Demokratie in Spannung zu demokratischen Prinzipien? Und lassen sich diese Spannungen mildern, wenn man Wehrhaftigkeit mit anderen Formen der Demokratiepolitik verbindet?
Headerbild für "Die Progressive Lage" mit Portrait von Autor Jan Engels.

Drei Aufgaben: Wie sich die Partei der Arbeit erneuern kann – und muss

Veröffentlicht am
Als Konsequenz der bitteren Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 muss die SPD einen Prozess der Selbstverortung und Neuorientierung starten. Dabei gilt es, sich nicht nur auf den eigenen Ursprung zurückzubesinnen, sondern vor allem auch ein zukunftsfähiges Angebot für ihr eigentliches Kernklientel zu schaffen. Dazu braucht es Dreierlei.
Grafik eines Handys umgeben von Herzchen und Daumen, auf dem Display ein Parlamentsgebäude.

Mäuse, Tänze, #KanzlerEra – Wie kommunizierten die Parteien und Kandidat:innen auf TikTok und Instagram zur #BTW25?

Veröffentlicht am
Der Kampf um Aufmerksamkeit auf Social Media schien schon fast an die AfD verloren, dann kam der verkürzte Bundestagswahlkampf 2025 – ein Gamechanger? Ja, blickt man auf die offiziellen Accounts der Parteien und Kandidat:innen bei TikTok und Instagram. Was waren dort die Strategien?
teilen: