„Wir müssen wirklich hart kämpfen, es wird nicht einfach“

Diego Rivas kommentiert in den Medien den Parteitag der US-Demokraten

Vom 17. bis 20. August treffen sich knapp 4.000 Delegierte zum Parteitag der Demokratischen Partei der USA. Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung dieses Jahr nur online statt. Diego Rivas, DPZ-Teammitglied und Vorsitzender der Democrats Abroad Berlin, ist einer der TeilnehmerInnen und Delegierter von Bernie Sanders.

Im Interview mit dem MDR beschreibt Diego Rivas wie der Parteitag normalerweise abläuft, was sich dieses Jahr ändert und welche Bedeutung die Convention für die gesamte Wahlkampagne des designierten Präsidentschaftskandidaten Joe Biden hat. Spannend wird es sicher, denn innerhalb der Demokratischen Partei finden sich viele verschiedene politische Strömungen:

Der Parteitag hat eine starke politische Bedeutung, da wir dort unser Parteiprogramm beschließen. Das heißt, dass die knapp 4.000 Delegierten zusammenkommen und entscheiden müssen, mit welcher Politik wir in den Wahlkampf  gehen werden. Das hat eine hohe politische Bedeutung.

Dass der Parteitag diesmal nur online stattfindet, sei zwar ein Nachteil, aber auch eine Gelegenheit um zu zeigen, dass man trotz Corona alle engagieren und mobilisieren kann, so Rivas.


Im Interview mit dem Magazin Jacobin analysiert Rivas die verschiedenen politischen Strömungen innerhalb der Partei und seine besondere Rolle als Auslandsdelegierter für Bernie Sanders, der dem linken Spektrum zuzuordnen ist:

In den USA gibt es ein Zwei-Parteien-System. Genau deswegen sind innerhalb der Demokratischen Partei viele verschiedene Positionen vertreten. Wir [als Delegierte der Democrats Abroad] sind zwar in der Minderheit, aber eine vergleichsweise große. Es ist daher wichtig, dass unsere Meinungen auch auf dem Parteitag vertreten werden. Wenn man sich das Programm von Democrats Abroad anschaut, wird klar, dass wir wirklich progressiv sind. Das soll auf der bundesweiten Ebene Gehör finden.

Man müsse sich innerhalb der Partei mehr Glaubwürdigkeit verschaffen und die innerparteiliche Zusammenarbeit reformieren. Rivas betont, dass es nicht nur um die Präsidentschaftswahl geht. Progressive sollten ihre Energie auch in die Wahlkämpfe von Leuten wie Cori Bush oder Alexandria Ocasio-Cortez stecken.

Autor:innen

Diego war Projektmanager und koordinierte vor allem den jährlichen Progressive Governance Summit sowie den transatlantischen Dialog New Urban Progress. Diego ist derzeit auch der Get-Out-the-Vote-Coordinator für Europa, den Nahen Osten und Afrika für Democrats Abroad.
Tereza Novotná war von Oktober 2020 bis Januar 2021 Assistentin in dem Kommunikationsteam des Progressiven Zentrums.

Weitere Beiträge

„Wenn die CDU jetzt klein beigibt, ist sie bald überflüssig“

Veröffentlicht am
CDU-Politiker Spahn will die Brandmauer einreißen. Wolfgang Schroeder widerspricht. Seine Studie sagt: Die Brandmauer hat Risse, aber funktioniert.

Ein (Rund)Funke Demokratie?

Veröffentlicht am
Wie kann der ÖRR zukunftsfest gemacht werden – und welchen Beitrag muss er für eine resiliente Demokratie leisten? Das haben wir im Rahmen eines digitalen Roundtables zusammen mit Expert:innen aus Medien, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik diskutiert.

„Migration gilt als Verliererthema“

Veröffentlicht am
Wolfgang Schroeder und Naika Foroutan im Interview in der taz über die Rolle der Einwanderungspolitik im Wahlkampf und in der nächsten Legislaturperiode.

teilen: