Spiegel, Politico und ntv über „Selbstverständlich Europäisch!? 2021“

Die Studie „Selbstverständlich europäisch?! 2021“ untersucht die Wahrnehmung der Deutschen von Deutschlands Rolle in der EU sowie ihre Erwartungen an die EU-Politik einer neuen Bundesregierung. Viele Medien griffen die Ergebnisse dieser repräsentativen Befragung auf und interpretieren sie insbesondere im Zusammenhang mit dem laufenden Bundestagswahlkampf. Hier ein Überblick über das Medien-Echo.

Die Studie „Selbstverständlich europäisch?!“ ist eine jährliche Erhebung zum Selbstverständnis der Deutschen in der EU. In diesem Jahr untersucht sie insbesondere, welche Europapolitik die Deutschen von einer neuen Bundesregierung erwarten. Im Jahr 2020 untersuchte die Studie die Prioritäten der Deutschen für die EU-Ratspräsidentschaft. Zuvor untersuchte die erste Studie der Reihe „Selbstverständlich Europäisch!? 2019“ unter dem Titel „Vom Zahlmeister zum Zukunftsmeister“ erstmals das Selbstbild der Deutschen in der Europäischen Union. „Selbstverständlich europäisch!?“ ist ein gemeinsames Projekt der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Progressiven Zentrum.

Die Ergebnisse der diesjährigen Ausgabe von „Selbstverständlich europäisch!?“ wurden in vielen verschiedenen Medien diskutiert. Der Spiegel präsentiert die Studienergebnissen und endet mit der in der Studie formulierten Erwartung der Deutschen das Einstimmigkeitsprinzip des Europäischen Rates abzuschaffen. Diesbezüglich weist die Autorin darauf hin, dass die Kanzlerkandidat:innen Annalena Baerbock, Olaf Scholz und Armin Laschet beim Thema EU bereits angekündigt hätten, sich jeweils für ein Ende des Einstimmigkeitsprinzips einsetzen zu wollen.


Selbstverständlich europäisch?! 2021: Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die Europapolitik der nächsten Bundesregierung

Eine Studie von Johannes Hillje und Dr. Christine Pütz

mit einem Vorwort von Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung.


Im Politico-Newsletter „Brussels Playbook“ gibt Florian Eder einen Einblick in die Studienergebnisse. Hier hebt er hervor, dass sich die Deutschen zukünftig ein aktives und kooperatives Deutschland in der EU wünschen. Im Deutschlandfunk kommen bei „Informationen am Morgen“ die Autor:innen Johannes Hillje und Dr. Christine Pütz zu Wort. Sie unterstreichen, dass die Mehrheit der Deutschen zwar die EU für Deutschland als vorteilhaft betrachte, dieser Anteil allerdings seit der letzten Befragung gesunken sei. Dies hänge möglicherweise mit der Kritik an der Impfstoffbeschaffung der EU zusammen. Zusätzlich weist die Reporterin Carolin Born auf eine Studie des European Coucil on Foreign Relations (ECFR) hin, die die These der Autor:innen unterstützt.

N-tv.de hebt bei ihrer Analyse hervor, dass insbesondere die Uneinigkeit der Deutschen bezüglich zukünftiger gemeinsamer Schuldenaufnahme ein wichtiges Thema im Bundestagswahlkampf werden könne. Schließlich spalte kaum ein anderes europapolitisches Thema die Deutschen so sehr wie dieses. Das beruhe darauf, dass Anhänger:innen von Grüne, SPD und Linke seien vor allem für eine gemeinsame Schuldenaufnahme. Dem gegenüber stehe ein kritisches Lager rund um CDU/CSU, FDP und AfD.

HandelsblattSüddeutsche ZeitungZeit-Onlinestern.deMorgenpostAachener-Zeitung und Marbacher Zeitung haben die Meldung der dpa aufgegriffen. Sie berichten unter anderem über die mittlerweile 34,6 Prozent der Deutschen, die empfinden die Bundesrepublik könne ihre politischen Ziele besser ohne die EU erreichen. Das sei ein doppelt so hoher Anteil verglichen mit der Erhebung vor zwei Jahren. Sie weisen daraufhin, dass Johannes Hillje und Dr. Christine Pütz diese Entwicklung auf den Unmut über die schleppende Beschaffung von Corona-Impfstoffen durch die EU zurückführen.


Studienzusammenfassung

Selbstverständlich europäisch!? 2021: Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an die Europapolitik der nächsten Bundesregierung

Eine Studie von Johannes Hillje und Dr. Christine Pütz


Übersicht des Medien-Echo

Autorin

Annika Hoffmann war ab Januar 2021 Assistentin im Kommunikationsteam. Nach ihrem Dualen Studium an der TH Köln führte sie ihre Leidenschaft für Journalismus und Hörfunk nach Brüssel - zum Master in Communication Sciences an der Vrije Universiteit Brussel mit Fokus auf 'Journalism and Media in Europe'. Hier begeisterte sie sich für Kommunikationswissenschaft und Diskursforschung. Auch in Zukunft möchte sie ihre Interessen in Politik, ideologischer Kommunikation und die Zukunft der liberalen Demokratie, weiter verfolgen und den Schwerpunkt Diskurs und Ideologie rechter und populistischer Akteure, vertiefen. Privat engagiert sie sich ehrenamtlich beim grassroots Think Tank Club Alpbach Belgium Brussels (Teil des Forum Alpbach Network) als Scholarship Coordinator und Vorstandsmitglied.

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