Hintergrund
Die AG Jugend & Klimaaußenpolitik wurde im März 2023 als Pilotprojekt unter der Trägerschaft von Das Progressive Zentrum und mit Unterstützung des Auswärtigen Amts ins Leben gerufen. Sie reagierte auf die langjährige Forderung von Jugendverbänden und der Klimabewegung, die Perspektiven junger Menschen stärker in die deutsche Klimapolitik einzubeziehen. Um für wirkungsvolle Beteiligung und Beratung die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, sollte der punktuelle Austausch mit der jungen Zivilgesellschaft systematischer und strategischer als bisher in den Regierungsalltag integriert werden. Jennifer Morgan, Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, griff diese Forderung auf und unterstützte einen strukturierten Jugendbeteiligungs- und Konsultationsprozess für die Klimaaußenpolitik.
Anspruch & Konzeption
Mit dem Anspruch, dass strukturierte Jugendbeteiligung und -konsultation zunehmend gelebte Praxis moderner Regierungspolitik werden muss, hat Das Progressive Zentrum die AG Jugend & Klimaaußenpolitik im Frühjahr 2023 begründet und in ihrem ersten Arbeitsjahr konzeptionell und organisatorisch koordiniert. Das Progressive Zentrum hat dabei die Arbeitsprozesse der AG in enger Abstimmung mit den Teilnehmenden strukturiert, die AG-Mitglieder in der inhaltlichen Policy- und strategischen Vernetzungsarbeit unterstützt sowie die gewonnenen Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Arbeitsgemeinschaft gemeinsam mit den AG-Mitgliedern ausgewertet.
Die AG setzte sich im ersten Arbeitsjahr aus Vertreter:innen von Jugendverbänden und Aktivist:innen unter Berücksichtigung von Diversitätskriterien wie Gender und Migrationshintergrund zusammen. Ziel war es, der jungen Generation die Möglichkeit zu geben, in einem strukturierten, politiknahen Prozess gemeinsame Ideen zu entwickeln und konkrete Positionen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, um sie in den entscheidenden Phasen der klimapolitischen Verhandlungen bei den zuständigen Stellen im Auswärtigen Amt sowie weiteren Stakeholdern einzubringen. Dabei war es ein zentrales Bestreben, einen Wissenstransfer zwischen Politik, zivilgesellschaftlichen Organisationen und jungen Vertretern der Klimaschutzbewegung zu ermöglichen. Darüber hinaus wollten alle Beteiligten durch das Projekt herausfinden, wie gute Beteiligung so gestaltet werden kann, dass sie einen möglichst inklusiven Prozesses mit hoher Ergebnisqualität und politischem Impact verbindet.
Ablauf
Das Projekt wurde entlang der Meilensteine der internationalen Klimapolitik angelegt, die zur Conference of the Parties (COP) 28 in Dubai führten. Es gliederte sich in drei Phasen:
In der ersten Phase (März bis Juni 2023) stand neben der Konstituierung der AG die kritisch-konstruktive Begleitung der klimapolitischen Verhandlungen im Vorfeld der COP im Mittelpunkt. Nach einem ersten fachpolitischen Austausch mit dem Auswärtigen Amt erarbeiteten die Mitglieder der AG Inputs zu vier Themenbereichen: (1) Minderung & Anpassung, (2) Just Transition, (3) Klimafinanzierungsziele sowie (4) Verluste & Schäden. Diese Inputs wurden in einem ersten Positionspapier zusammengefasst, das im Mai 2023 in einer ersten Fassung an politische Akteur:innen in Berlin und Brüssel versendet und anschließend weiterentwickelt wurde.
Im Frühsommer 2023 wurden die Forderungen und Handlungsempfehlungen der AG mit Staatssekretärin Jennifer Morgan, Staatsministerin Anna Lührmann und Vertreter:innen des Auswärtigen Amts diskutiert. Weitere Gespräche fanden im Rahmen des Petersberger Klimadialogs im Mai 2023 und der Bonn Climate Change Conference im Juni 2023 statt. Im Zuge dessen wurden die Positionen der AG mit der Delegationsleitung des Auswärtigen Amtes sowie mit Bundestagsabgeordneten, Klima-NGOs und Klimawissenschaftler besprochen.
In der zweiten Phase ab Juli 2023 erarbeitete die AG ein „Climate Action Paper“. Dafür fanden im September und Oktober 2023 Delegationsreisen nach Berlin statt, bei denen weitere klimapolitische Gesprächen in eine Übergabe des Papiers an Staatssekretärin Jennifer Morgan mündeten. Parallel dazu wurde der öffentliche Austausch mit Vertreter:innen aus Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft intensiviert. Schließlich hat im November 2023 aus den Reihen der AG erstmals eine Jugenddelegation das Auswärtige Amt auf die COP 28 in Dubai begleitet. Dadurch konnten drei durch die AG bestimmte Mitglieder einen unmittelbaren Einblick in die Klimaverhandlungen auf der COP gewinnen und sich direkt mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock austauschen.
In der dritten Phase im Dezember 2023 und Januar 2024 wurde der gesamte AG-Prozess gemeinsam mit den beteiligten Mitgliedern, Berater:innen und politischen Akteuren ausgewertet. Ziel dieser Reflexion war es, zu lernen, wie die strukturierte Beteiligung junger Menschen in der Regierungspolitik, insbesondere in der deutschen Klimaaußenpolitik, künftig verbessert werden kann. Auf dieser Grundlage wurde die Koordination der nächsten AG Jugend & Klimaaußenpolitik schließlich an die Fachorganisation BUNDjugend übergeben, mit dem Ziel, die Jugendbeteiligung in der Klimaaußenpolitik zu verstetigen.Aktuelle Informationen und Ergebnisse der Arbeitsgruppe können auf der Projektseite der BUNDjugend eingesehen werden: Arbeitsgruppe Jugend und Klimaaußenpolitik – ein Projekt der BUNDjugend
Wer war Teil der AG?
Projektkontext
Die AG Jugend & Klimaaußenpolitik war Teil des Gesamtprojekts „The Climate Connaction“, das vom Progressiven Zentrum in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt zwischen März und Dezember 2023 mit einer Auswertung im Januar 2024 durchgeführt wurde. Ein weiteres Teilprojekt war das „Climate Action Fellowship“, bei dem 25 junge Menschen aus Deutschland, Mittel- und Osteuropa sowie dem Westbalkan gezielte Trainings und politische Austauschformate erhielten. Ziel war es, das zivilgesellschaftliche Engagement in der Klimaaußenpolitik sowohl national als auch transnational zu stärken. 2023 fanden zwei Präsenztreffen der AG Jugend & Klimaaußenpolitik und den Climate Action Fellows statt, um die Vernetzung und den Austausch über Ländergrenzen hinweg zu fördern.
Projektneuigkeiten
Recap: Youth Climate Fellowship Program climate study trip to Bonn
Recap: Youth Climate Fellowship Program climate study trip to Berlin
Förderung
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