Editorial
Liebe Freund:innen, liebe Kolleg:innen,
kürzlich war Patrick Gaspard, Präsident des Center for American Progress, im Progressiven Zentrum zu Gast. Er sagte dabei einen treffenden Satz über die politische Grundstimmung der vergangenen Jahre: “We moved from an age of aspirations to an age of anxiety.” Das Zeitalter der Ambitionen sei vom Zeitalter der Angst abgelöst worden. Wie können Progressive auf diese neue Realität reagieren? Gaspard forderte, ihr nicht nur mit einem Fortschritts-, sondern zugleich mit einem glaubwürdigen Sicherheitsversprechen zu begegnen.
Doch leider fällt das Ende der Friedensdividende in eine Zeit schrumpfender fiskalischer Spielräume. Wer mehr Geld in die Verteidigungsfähigkeit investieren will, muss mit neuen Verteilungskonflikten umgehen. Diese Verteilungskonflikte sind auch deshalb so drängend, weil die äußere militärische Sicherheitsbedrohung durch Russland mit einem erhöhten materiellen und kulturellen Sicherheitsbedürfnis innerhalb der europäischen Gesellschaften zusammenfällt.
Wie stärken wir also unsere Verteidigungsfähigkeit, ohne auf die notwendigen Sozialausgaben und die erforderlichen Investitionen in den Klimaschutz, die Infrastruktur und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verzichten? Und wie lassen sich für diese Antworten politische Mehrheiten organisieren? Darum geht es auf unserem Progressive Governance Summit 2024. Zwischen der Europa- und der US- amerikanischen Präsidentschaftswahl bringen wir am 21. & 22. Juni Progressive aus Europa und Nordamerika in Berlin zusammen und debattieren gemeinsam darüber, was progressive Sicherheitspolitik in den 2020er Jahren ausmacht.
Wir freuen uns darauf, diese Debatte mit Euch und Ihnen in den kommenden Wochen und Monaten zu führen und wünschen nun viel Freude bei der Lektüre unseres Newsletters.
Mit den besten Grüßen
Paulina Fröhlich, stellvertretende Geschäftsführerin
Florian Ranft, Projektleitung Progressive Governance Summit