Die AfD und die Berichterstattung über die Partei: „Der Medienopfer-Mythos fruchtet bei ihren Anhängern“

Seit der Gründung der AfD habe sich der journalistische Umgang mit der Partei in verschiedenen Phasen mehrfach verändert. Beim Tagesspiegel erörtert Johannes Hillje unter anderem, woran es trotzdem in vielen Interviews mit der AfD noch fehlt.

Die AfD hat sich die komfortable Lage erarbeitet, dass sie sich sowohl die Präsenz als auch Abwesenheit in den etablierten Medien zu Nutze machen kann. Wird sie eingeladen, instrumentalisiert sie den demokratischen Diskurs, diesem Vorgehen kann man nur mit sorgfältiger Vorbereitung, Live-Factchecking und genügend Raum für fundierte Einordnungen beikommen. Wird sie nicht eingeladen, verbreitet sie ihren Medienopfer-Mythos, der bei ihren Anhängern fruchtet.

– Johannes Hillje

Autor

Dr. Johannes Hillje ist Politik- und Kommunikationsberater in Berlin und Brüssel. Er berät Institutionen, Parteien, Politiker, Unternehmen und NGOs. Zur Europawahl 2014 arbeitete er als Wahlkampfmanager der Europäischen Grünen Partei. Zuvor war er im Kommunikationsbereich der UN in New York und in der heute.de-Redaktion des ZDF tätig.

Weitere Beiträge

Anspruch und Wirklichkeit von Koalitionen: Wie gelingen gemeinsame Missionen?

Veröffentlicht am
Die Ampelkoalition ist mit großen Ambitionen gestartet – und „erfolgreich gescheitert”. Zu diesem Urteil kommen die Demokratieforscher:innen Robert Vehrkamp und Theres Matthieß. Der schwarz-rote Koalitionsvertrag ist im Vergleich weniger ambitioniert. Aber muss das schlecht sein?

„Ein großer Teil der Angriffe ist plumper, physischer Natur“

Veröffentlicht am
Wenn Rechte gegen die Kulturszene agitieren, hilft nur Solidarität. Ein Interview mit Paulina Fröhlich.

„Wenn die CDU jetzt klein beigibt, ist sie bald überflüssig“

Veröffentlicht am
CDU-Politiker Spahn will die Brandmauer einreißen. Wolfgang Schroeder widerspricht. Seine Studie sagt: Die Brandmauer hat Risse, aber funktioniert.
teilen: