Der Krise mit einer „atmenden Arbeitsversicherung“ begegnen

Wolfgang Schroeder im Tagesspiegel

Die Coronakrise erfordert ein Umdenken in der Arbeitspolitik. Doch wie kann man einen Struktur- und Wertewandel so organisieren, dass individuelle und gesellschaftliche Kosten begrenzt bleiben?

„An erster Stelle stünde ein Perspektivenwechsel, nämlich die Weiterentwicklung der Arbeitslosenversicherung zu einer Arbeitsversicherung, die nicht nur Arbeitslose, sondern auch Erwerbstätige unterstützt”, schreibt Wolfgang Schroeder, Vorsitzender unseres Wissenschaftlichen Beirats, im Tagesspiegel.

Im Gastbeitrag zusammen mit Günther Schmid setzt er sich für eine Reform des Arbeitsmarktes ein. Die Coronakrise biete auch Chancen: „Massive Kurzarbeit zum Erhalt des Arbeitsplatzes oder der qualifizierten Beschäftigten ist richtig, aber sie darf nicht den längerfristigen Strukturwandel aus dem Auge verlieren und die Bereitschaft der Individuen abwürgen, diesen Strukturwandel selbst in die Hand zu nehmen.“

Die Autoren plädieren für ein Prinzip der „atmenden Versicherung“ und fordern digitale Weiterbildung während der Kurzarbeit sowie eine Aufstockung des Arbeitslosengeldes. Sie stellen vier unmittelbaren Konsequenzen eines solchen Vorgehens vor.

Autor

Prof. Dr. Wolfgang Schroeder ist Vorsitzender des Progressiven Zentrums. Er hat den Lehrstuhl „Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel“ an der Universität Kassel inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem Verbände und Gewerkschaften.

Weitere Beiträge

„Wir schaffen die Energiewende nicht mit nur einer Energiequelle“

Unsere Wissenschaftliche Beirätin Lamia Messari-Becker im Gespräch beim RedaktionsNetzwerk Deutschland über die Energiewende und die Kreislaufwirtschaft

Wie schlimm steht es tatsächlich um die deutsche Wirtschaft?

Als Gast im Podcast "Politikteil" (ZEIT) spricht Jens Südekum über Wirtschaft, den Fachkräftemangel, Staatsreform und die Rolle der Ampel

Was Deutschland jetzt von Japan bei Innovationen lernen kann

Innovationspartnerschaft zwischen Deutschland und Japan: Hier prallt Japans praktisch-konkreter Ansatz auf Deutschlands strategische Visionen. Ein Blick über Grenzen, der zukünftige Wege aufzeigt.
teilen: