„Keine Politik der Liebe zu erwarten“

Maria Skóra über die politische Situation in Polen nach der Präsidentschaftswahl

Der Amtsinhaber Andrzej Duda der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat die Präsidentschaftswahl am 12. Juli knapp für sich entschieden. Doch der Wahlkampf hat die polnischen BürgerInnen polarisiert. Maria Skóra, Leiterin des Programmbereichs „Internationaler Dialog“ des Progressiven Zentrums, bezieht in verschiedenen Medien Stellung und zeichnet das Bild einer gespaltenen Gesellschaft.

Im Youtube-Format ‚Echokammer‘ sprach Skóra von einer beeindruckenden Leistung des Herausforderer Rafał Trzaskowski von der Bürgerplattform (PO). Er erreichte bei der Wahl fast 10 Mio. Stimmen und unterlag mit einem Stimmenanteil von 48,8 Prozent nur knapp. Eine Politik der Versöhnung sei durch die PiS-Partei jetzt erst recht nicht mehr zu erwarten. Trotz der Corona-Pandemie hatte Duda einen skrupellosen Wahlkampf geführt, der durch homophobe Kommentare, antideutsche Ressentiments und antisemitische Äußerungen auch international in der Kritik stand.

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Über die Spaltung des Landes – ein Gastbeitrag bei Social Europe

Skóra äußerte sich zudem in einem Gastbeitrag im Magazin „Social Europe“ zum Ausgang der Wahl. Die Spaltung des Landes und der Streit sei noch nicht vorbei.

„Die Opposition hat einmal mehr bewiesen, dass sie mobilisieren kann, aber immer noch keine überzeugende Alternative zu dem jahrzehntelangen, festgefahrenen Konflikt zwischen einer national-konservativen, aber sozialen Vision Polens (PiS) und einem pro-europäischen, aber marktliberalen Wirtschaftsmodell (PO) bieten kann.“

Autor:innen

Dr. Maria Skóra

Policy Fellow
Maria Skóra ist Policy Fellow beim Progressiven Zentrum. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europäische Politik und Leiterin des Programmbereichs Internationaler Dialog des Progressiven Zentrums.
Moritz Hergl war bis 2021 Assistent in der Kommunikationsabteilung des Progressiven Zentrums. Zuvor absolvierte er dort sein Praktikum. Er studierte European Studies an der Universität Maastricht, wo er sich interdisziplinär mit Fragen zu Gesellschaft, Recht und Wirtschaft in Europa beschäftigte.

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