Die etablierten Medien delegitimieren, um dann das Informationsbedürfnis mit einem eigenen Nachrichtenangebot zu stillen – RechtspopulistInnen wollen ihre eigene Öffentlichkeit schaffen, da ihnen freie journalistische Berichterstattung häufig nicht passt.
Um ihre WählerInnenschaft zu erreichen, setzt die AfD wie keine andere Partei auf soziale Medien. Videos, Bilder und Statements sollen eine ungefilterte und unwidersprochene Sicht auf die Dinge ermöglichen. Denn was Presse und Rundfunk, besonders die Öffentlich-Rechtlichen, berichten, passt der AfD oft nicht. Aus den Reihen der Partei kam darum der Vorschlag einen eigenen, rund um die Uhr besetzten „Newsroom“ einzurichten. Auch ein Online-TV-Programm nach dem Vorbild der österreichischen RechtspopulistInnen (»FPÖ-TV«) sollte entstehen. Unser Policy Fellow Johannes Hillje sagt, der Plan entspreche der rechtspopulistischen Strategie, „die etablierten Medien als korrupte Elite zu diffamieren“.
Maria Fiedler ordnet auf »politik & kommunikation« ein, was aus den problematischen Plänen geworden ist.
Dr. Johannes Hillje ist Politik- und Kommunikationsberater in Berlin und Brüssel. Er berät Institutionen, Parteien, Politiker, Unternehmen und NGOs. Zur Europawahl 2014 arbeitete er als Wahlkampfmanager der Europäischen Grünen Partei. Zuvor war er im Kommunikationsbereich der UN in New York und in der heute.de-Redaktion des ZDF tätig.
Marie-Louise war Kommunikationsassistentin bei Das Progressive Zentrum. Sie absolvierte ihren Bachelor in Geschichte und Politikwissenschaft an der TU Dresden und studiert nun im Master Zeitgeschichte in Potsdam.
Wie kann der ÖRR zukunftsfest gemacht werden – und welchen Beitrag muss er für eine resiliente Demokratie leisten? Das haben wir im Rahmen eines digitalen Roundtables zusammen mit Expert:innen aus Medien, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik diskutiert.
Wolfgang Schroeder und Naika Foroutan im Interview in der taz über die Rolle der Einwanderungspolitik im Wahlkampf und in der nächsten Legislaturperiode.