In ihrem Buch „Schleichender Blackout“ werfen Valentina Kerst (ehemalige Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft) und Fedor Ruhose (Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz und Policy Fellow beim Progressiven Zentrum) einen kritischen Blick auf die digitale Infrastruktur Deutschlands. Gemeinsam erörtern sie in einem Interview im Tagesspiegel Background, welche Maßnahmen einen „digitalen Blackout“ in Deutschland noch verhindern können.
Auf der einen Seite fehlt Digitalisierung an vielen Stellen. Wir müssten bei der Verwaltungsdigitalisierung, gerade auch bei der internen Behördenkommunikation viel weiter sein. Zum anderen steigt dort, wo Digitalisierung bereits Einzug gehalten hat und Sicherheitsaspekte vernachlässigt wurden, die Gefahr, dass wir in Situationen kommen, in denen nichts mehr funktioniert.
Deutschland ist als Innovationsstandort in zentralen Feldern der Transformation abgeschlagen. Warum fehlt es an wettbewerbsfähigen Digitaltechnologie-Unternehmen? Und welche politischen Maßnahmen braucht es, um Deutschland als Technologiestandort zu stärken? Darüber haben Autor und KI-Experte Thomas Ramge und Gründungsdirektor der Bundesagentur für Sprunginnovation, Rafael Laguna de la Vera, diskutiert – moderiert von Anke Hassel, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Progressiven Zentrums.
Seit Jahren soll Deutschland digitalisiert werden. Doch das Projekt eines modernen Staates kommt an dieser Stelle kaum voran. Das Land digitalisiert höchstens punktuell – und ohne Sinn und Verstand. Aus der Planlosigkeit entwickelt sich zunehmend die Gefahr eines schleichenden digitalen Blackouts.