Smarte Spalter – Die AfD zwischen Bewegung und Parlament

70 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik verändert die AfD den Parteienwettbewerb dramatisch

Zusammenfassung

Was heißt es für die Demokratie in Deutschland, dass die AfD mittlerweile in dem deutschen Parteiensystem etabliert ist? Diese Frage stellen sich Wolfgang Schroeder und Bernhard Weßels aus dem Wissenschaftlichen Beirat in ihrem Buch „Smarte Spalter“. Der Titel lässt die Antwort bereits vermuten.

Wie verändert die AfD das Parteiensystem? Und was heißt das für die Demokratie in Deutschland? Die Partei neuen Typs verbindet Rechtspopulismus mit konventionellen Moralvorstellungen, durchdringt die sozialen Netzwerke mit ihrer Agitation und hat, stärker als andere Parteien, den Charakter einer politischen Bewegung. Erstmals wird die AfD auf Grundlage umfangreicher sozialwissenschaftlicher Daten analysiert. Dieser empirische Ansatz ist bislang einzigartig. Das Buch erklärt die komplexe Entwicklung von Wählerschaft und Ideologie, Kandidaten und Programmatik, der Abgeordneten und ihrer Aktivitäten auf Landes- und Bundesebene.

70 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik verändert die AfD den Parteienwettbewerb dramatisch. Gestartet als Euro-kritische Partei, konzentriert sie sich heute auf die Bekämpfung von Migration und propagiert das Wiedererstarken einer nationalistischen Identität. Ihr Spektrum reicht von konservativ über protestorientiert bis hin zu rechtsextremen Haltungen. Das macht es schwer, sie zu erfassen. Die AfD fischt keinesfalls nur an den gesellschaftlichen Rändern, sondern sie hat längst die Mitte der Gesellschaft erreicht, der eine neue, weitere Spaltung droht.

Das Buch „Smarte Spalter: Die AfD zwischen Bewegung und Parlament“ erschien im Oktober 2019 im Dietz Verlag. Es hat 296 Seiten und kostet 22,00 Euro.

Autor:innen

Prof. Dr. Wolfgang Schroeder ist Vorsitzender des Progressiven Zentrums. Er hat den Lehrstuhl „Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel“ an der Universität Kassel inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Demokratie, Wandel des Staates und der Infrastruktur sowie Parteien und Verbände.
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Prof. Dr. Bernhard Weßels

Wissenschaftlicher Beirat
Bernhard Weßels ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und stellv. Direktor der Abteilung “Demokratie und Demokratisierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Zu seinen Forschungsgebieten gehören u. a. comparative political behavior, Interessenvermittlung und politische Repräsentation. Er ist Ko-Leiter der deutschen Wahlstudie (GLES) und Leiter des Manifesto Projekts (MARPOR).


Prof. Dr. Bernhard Weßels

Wissenschaftlicher Beirat

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