Unsere Gesellschaft steht vor einer wachsenden Transformationsaufgabe. Planetare ökologische Krisen wie die Klimakrise, das Artensterben, Umweltverschmutzung und der Verlust fruchtbarer Böden bedrohen unsere Lebens- und Wirtschaftsweise grundlegend. Die sozial-ökologische Transformation, die diesen Herausforderungen begegnen soll, erfordert tiefgreifende Veränderungen in Bereichen wie Produktion, Mobilität, Wohnen, Ernährung, Arbeit und Freizeit.
Solche Umbrüche lösen Unsicherheit, Angst, Veränderungsmüdigkeit und Konflikte aus. Gegner*innen einer ambitionierten Umwelt- und Klimapolitik greifen diese nicht nur auf, sondern instrumentalisieren sie bewusst für die eigene politische Agenda. Populistisch intervenierende Akteur*innen nutzen wahrgenommene oder tatsächliche Zielkonflikte (wie zum Beispiel zwischen Energiewende und Naturschutz), persönliche Betroffenheit oder Veränderungsmüdigkeit, um gegen umwelt- und klimapolitische Bestrebungen zu mobilisieren.
Die sachliche Debatte über den Kurs der sozial-ökologischen Transformation gehört zur demokratischen Auseinandersetzung. Problematisch wird es, wenn Populismus genutzt wird, um evidenzbasiertes Handeln zu diskreditieren, Institutionen zu schwächen und Misstrauen gegenüber dem Staat zu schüren. Dann wird Populismus zur gesamtgesellschaftlichen Herausforderung.
Gleichzeitig ist oft unklar, was mit Populismus überhaupt gemeint ist. Der Begriff wird vielfältig verwendet – in Wissenschaft, Medien und Alltag –, häufig
unscharf oder als politischer Kampfbegriff.
Dieser Leitfaden will deshalb Orientierung bieten: Er erläutert, was Populismus ist, wie er wirkt und welche Rolle er in der Umweltpolitik spielt. Vor allem zeigt er Handlungsansätze für den Umgang mit populistischen Interventionen für Mitarbeitende der Umweltverwaltung auf.
Inhalt
- Das Wichtigste auf einen Blick
- Grundsätze des BMUKN und seines Geschäftsbereichs
- Hintergrund: Populismus als Herausforderung für die Umweltpolitik
- Was ist Populismus und wie wirkt er?
- Die populistische Herausforderung für die Umweltpolitik
- Erklärungsansätze für umweltregressiven Populismus
- Prinzipien und Handlungsfelder für eine souveräne Umweltpolitik
- Acht Handlungsansätze
- Soziale Folgenabschätzung in der Politikgestaltung verankern
- Mithilfe emotionaler Erzählungen positive Zukunftsperspektiven vermitteln
- Komplexe Inhalte in bürgernaher Sprache kommunizieren
- Kompetenzen zu digitalen und sozialen Medien aufbauen und stärken; Desinformation durch Community-Management entgegenwirken
- Bürgerbeteiligung effektiv, verstärkt und passgenau für Umweltpolitik nutzen
- Allianzbildung mit der Zivilgesellschaft (und anderen gesellschaftlichen Organisationen) stärken
- Schulungs- und Beratungsangebote aufbauen und stärken; Betroffene schützen
- Umwelt- und demokratiepolitische Bildung stärker verzahnen
- Ausblick
Autor:innen
Die Unverzichtbaren: Menschen in Basisarbeit
Varianzen der Transformation
Unsere Energiewende? Wie Beteiligung vor Ort die Transformation gestaltbar macht
Die Übergangenen – Strukturschwach & Erfahrungsstark


Wir entwickeln und debattieren Ideen für den gesellschaftlichen Fortschritt – und bringen diejenigen zusammen, die sie in die Tat umsetzen. Unser Ziel als Think Tank: das Gelingen einer gerechten Transformation. ▸ Mehr erfahren