Unsere Policy Fellow Maja Göpel erhält den Erich Fromm-Preis 2021, insbesondere für Ihre Anregungen für alternatives, nachhaltiges Wirtschaften. Sie mache Mut, „die Kluft zwischen dem Möglichen und dem Notwendigen zu überbrücken,“ so die Internationale Erich Fromm-Gesellschaft. Herzlichen Glückwunsch!
Der jährlich vergebene Erich Fromm-Preis geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Maja Göpel. Die 44-jährige Transformationsforscherin und Politökonomin war bisher Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) und ist nun wissenschaftliche Direktorin der 2020 in Hamburg gegründeten Denkfabrik The New Institute. Im Progressiven Zentrum ist sie Policy Fellow im Bereich Strukturwandel & Inklusives Wachstum. Sie ist passionierte transdisziplinäre Wissenschaftlerin, die viele Jahre internationale Kampagnen für Governance Innovationen geleitet hat und als Professorin an der Leuphana Universität Lüneburg zu systemischen Innovationen und transformativem Leadership lehrt.
Der Preis ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert. Mit dem Erich Fromm-Preis sollen Personen ausgezeichnet werden, die mit ihrem wissenschaftlichen, sozialen, gesellschaftspolitischen oder journalistischen Engagement Hervorragendes für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns im Sinne Erich Fromms geleistet haben bzw. leisten.
In der Begründung der Internationalen Erich Fromm Gesellschaft heißt es:
„In ihrem Buch Unsere Welt neu denken plädiert Maja Göpel für ein Nachdenken über Alternativen, weil ein «Weiter so» in katastrophale Zustände führen würde. Sie steht damit in der Tradition von Erich Fromms Büchern Wege aus einer kranken Gesellschaft (1955) Revolution der Hoffnung (1968) und Haben oder Sein (1976), die ebenfalls als Beiträge und Anregungen zum Umdenken gedacht waren. Erich Fromm war zutiefst beeindruckt von der Studie Die Grenzen des Wachstums (1972) und gehörte zu den frühen Warnern vor den psychischen, sozialen und ökologischen Folgen unseres Wirtschaftssystems. «Man macht so weiter, weil man nicht den Mut, nicht die Initiative hat, zu sehen: Wo gibt es etwas Neues?», sagte Erich Fromm in einem Fernsehinterview 1977. Wir wissen also schon seit fast 50 Jahren, dass wir so nicht weiterwirtschaften können. Die meisten haben sich aber in einer Scheinrealität eingerichtet, die ein «Weiter so» bislang ermöglicht hat.
Maja Göpel fragt nun erneut: Lässt sich eine bessere Zukunft nicht doch noch gestalten? Sie erreicht mit ihrer persönlich geschriebenen, unaufgeregten und freundlichen Prosa, aber auch in ihren Interviews und in ihren Gesprächen als Ratgeberin, sehr viele Menschen, nicht nur viele fachwissenschaftliche Spezialist*innen. Ihr Ziel ist ein nachhaltiges, kooperatives Wirtschaften, das seine ökologischen und sozialen Folgen berücksichtigt. Maja Göpel gehört zu jenen, die Mut machen und uns an die Realitäten heranführt, um «die Kluft zwischen dem Möglichen und dem Notwendigen zu überbrücken» (Haben oder Sein, 1976a, S.168). Herzlichen Glückwunsch!“