Jung, einsam und demokratiefeindlich

Nur etwa jeder zweite junge Mensch hält die Demokratie für die beste Staatsform. Unsere Junior Projektmanagerin Melanie Weiser erklärt im Interview mit der „SZ Jetzt“, was autoritäre Einstellungen mit Einsamkeit zu tun haben – und warum es unter jungen Menschen besonders viele Einsame gibt.

Junge Menschen in Deutschland erleben Einsamkeit stärker als andere Altersgruppen. Das geht aus Studien wie dem Einsamkeitsbarometer hervor, das zeigt, dass besonders 18- bis 29-Jährige von Einsamkeit betroffen sind. 55 Prozent der 16- bis 23-Jährigen fühlen sich oft oder immer allein, und 26 Prozent empfinden, dass sie selten echte Nähe zu anderen Menschen haben. Viele junge Menschen kämpfen zudem mit ihren Ängsten und Sorgen in Isolation – ein Umstand, der auch Auswirkungen auf die Demokratie hat.

Junge Menschen können Gesellschaft eigentlich gar nicht mehr definieren. Sie haben kein Bild mehr davon, wie Gesellschaft aussieht. Das führt dazu, dass sie sich nicht mehr von der Politik repräsentiert fühlen und sich weniger mit unserer Demokratie identifizieren können. Denn: Der Gesellschaft, die die Politik repräsentieren soll, fühlen sie sich nicht zugehörig.

-Melanie Weiser, Junior Projektmanagerin im Schwerpunktbereich „Resiliente Demokratie„, Das Progressive Zentrum

Das Interview erschien am 10. November bei „Süddeutsche Zeitung JETZT

Autorin

Melanie Weiser

Junior Projektmanagerin
Melanie Weiser ist Junior Projektmanagerin für demokratiepolitische Projekte im Schwerpunktbereich Resiliente Demokratie. Zuvor war sie unter anderem im Bundestag an der Schnittstelle zum Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz tätig und arbeitete bei der Alliance for Securing Democracy des German Marshall Funds in Brüssel.

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