Nach dem Umfrage-Hoch der AfD werden Vergleiche zur Weimarer Republik laut. Die Historikerin Hedwig Richter beschreibt diese Vergleiche in ihrem Gastbeitrag jedoch als fehlgeleitet. Weder ließen sich die politischen oder sozialen Verhältnisse vergleichen, noch stünde die Demokratie aktuell vor den gleichen Herausforderungen. Statt zu verzagen, solle die Politik nun den Klimawandel entschlossen bekämpfen und die Stärke der Demokratie beweisen.
„Der Weimar-Vergleich ist in jeder Hinsicht irreführend und dysfunktional. Er blockiert eine angemessene Zukunftspolitik, nicht zuletzt, weil er die Ausgangslage falsch darstellt. Der Weimar-Reflex erhebt die Hasenherzigkeit zur politischen Raison. Er will die Problemstrukturen des vergangenen Jahrhunderts, komme was mag, auf unsere Zeit überstülpen. Doch wir haben andere Herausforderungen. Weimar ist neunzig Jahre entfernt, 2,5 Grad Erderwärmung fünfzehn Jahre.“
Hedwig Richter
Der Gastbeitrag von unserer Wissenschaftlichen Beirätin Hedwig Richter ist kürzlich in der FAZ erschienen. Er kann hier in Gänze gelesen werden.