Beine von bauarbeitenden Menschen, die Teer schaufeln.

Studie: Arbeitende sind schon jetzt bis zur Grenze belastet

Die Union will, dass die Menschen in Deutschland mehr arbeiten. Aber: Schon jetzt arbeiten viele zu hart und zu viel, wie eine Studie zeigt.

Abschaffung des 8-Stunden-Tags, Erhöhung des Renteneintrittsalters, Kürzung der Sozialleistungen. Zur Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft gilt es, den Gürtel enger zu schnallen und mehr zu arbeiten – zumindest, wenn man der Union folgt. Was Merz, Reiche, Söder und Co. der Gesellschaft als kollektive Anstrengung im Namen der wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands verkaufen, wird häufig auf dem Rücken der Schwächsten am Arbeitsmarkt ausgetragen. Wer von der »arbeitenden Bevölkerung« als homogene Masse spricht, verkennt, dass Einkommen, körperliche Belastung und Arbeitszeit sehr ungleich verteilt sind. Das zeigt eine Studie des Berliner Think Tanks Das Progressive Zentrum. Diese untersucht auf Grundlage von qualitativen Interviews und einer Meinungsumfrage die Lebens- und Arbeitsrealität von Menschen in un- und angelernten Berufen, sogenannter Basisarbeit. Rund ein Fünftel der Beschäftigten in Deutschland arbeitet in solchen Tätigkeiten. Sie reinigen Büros, öffentliche Toiletten und U-Bahnhöfe, liefern Briefe, Pakete und Essen aus, pflegen alte und kranke Menschen, stehen am Fließband oder räumen Supermarktregale ein. Die häufig gering entlohnte und körperlich stark belastende Arbeit ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft unverzichtbar, bleibt jedoch in politischen Debatten meist ungesehen. 

Der Artikel erschien am 27. August 2025 auf Surplus. Fotocredit: IMAGO/Jochen Tack.

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