In den Industriestaaten des mittleren Westens werden kommende Woche die US-Präsidentschaftswahlen entschieden. Trotz einer auf dem Papier erfolgreichen Wirtschaftspolitik mag sich kaum jemand festlegen, wie das Rennen in den Swing States ausgeht. Die Bidenomics haben über die vergangenen Jahre Milliarden US-Dollar in die alten Industrieregionen gespült und sind dabei auch nicht vor protektionistischen local content-Vorgaben zurückgeschreckt. Viele der sogenannten Schutzzölle, die Donald Trump in seiner Zeit im Weißen Haus unter großem Protest der Demokraten eingeführt hatte, wurden von Biden beibehalten und sind den Arbeiter:innen des Mittleren Westens noch im Hinterkopf.
Allerdings übersetzt sich die Wirtschaftspolitik Bidens nicht in gute Umfrageergebnisse. Noch immer tendiert mindestens die Hälfte der Wähler:innen zu Trump. So zeigten sich beispielsweise lokale Gewerkschaftsvorsitzende bei unserem Besuch in Youngstown im Rahmen einer Delegationsreise durch den Mittleren Westen besorgt über den weiterhin großen Rückhalt unter ihren Mitgliedern für den ehemaligen republikanischen Präsidenten. Bei Ford in Dearborn spricht das Management von “grünen Net-Zero-Strategien”, während in der Montagehalle minütlich Autos aus einer anderen (fossilen) Zeit vom Band rollen und Arbeiter:innen mit Blick auf die Produktion von E-Autos um ihre Jobs fürchten müssen.
Die Gespräche mit den Menschen im Mittleren Westen machen deutlich: Bei dieser Wahl ringen die demokratische und die republikanische Partei auch um die Deutungshoheit, Geschwindigkeit und Gewinner und Verlierer der grünen Transformation. Beide Kandidat:innen versprechen wieder mehr Produktion in den USA und rücken die ökonomische Situation der amerikanischen Middle Class in den Fokus. Doch die Fortsetzung der grünen Industriepolitik durch Harris steht dem “Drill, Baby, Drill” gegenüber – dem Versprechen auf niedrigere Energiepreise durch stärkere Förderung von amerikanischem Öl und Gas.
Grüne Wirtschaftspolitik nur dann, wenn ihre Vorteile unmittelbar spürbar sind
Besonders heftig tobt diese Debatte in den industriellen Kernregionen des Mittleren Westens, die sich von Wisconsin über Ohio bis nach Pennsylvania erstrecken. Diese Regionen haben in den vergangenen Jahrzehnten einen tiefgreifenden und schmerzhaften Wandel durchlebt – auch deswegen wird der Verlust von Industriearbeitsplätzen im Wahlkampf immer wieder zum zentralen Thema. Dass sich Trump lauthals gegen den „Green New Scam“ aus Washington positioniert, verfängt hier – ein Phänomen, das auch in Teilen (Ost-)Deutschlands zunehmend zu beobachten ist.
Schon jetzt lassen sich deshalb Lehren aus dem amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf für die deutsche Bundestagswahl 2025 ziehen. Die Anfänge des Strukturwandels sind in den Industrial Heartlands des Mittleren Westens sichtbar, doch die Skepsis gegenüber einer nachhaltigeren Wirtschaftspolitik bleibt groß. Grüne Wirtschaftspolitik wird hier nur noch akzeptiert, wenn ihre Vorteile unmittelbar spürbar sind für die Menschen. Der Diskurs dreht sich um kitchen table issues, also Anliegen, die Familien abends am Küchentisch beschäftigen, zum Beispiel bessere Löhne, sauberes Trinkwasser, saubere Luft. Moralische oder politische Argumente reichen längst nicht mehr aus.
Unter den left behinds in Youngstown
Wir treffen Robert* in einer kleinen Montagehalle in einem Industriepark von Youngstown. Er hat einige lokale Gewerkschaftsvorsitzende mitgebracht – allesamt weiße, kräftige Männer jenseits der 40. Wir werden mit fein säuberlich aneinandergereihten Tischen, Namensschildern und umfassenden Broschüren empfangen. Man spürt, sie sind stolz auf das, was sie hier machen. Angesprochen auf grüne Wirtschaftspolitik erwidern sie, es seien Umweltauflagen gewesen, die in den 1980er und 90er Jahren zum Niedergang des Ortes beigetragen haben. Die dreckige Stahlproduktion sollte sauberer werden – aber sie wurde eben auch teurer. Diese Erinnerung scheint sich in das kollektive lokale Gedächtnis eingebrannt zu haben.

Unerwähnt bleibt, dass die industrielle Produktion in den 70ern und 80ern auch wegen geopolitischer Energiekrisen, zunehmendem Wettbewerb aus Japan und Deutschland, falschen Managemententscheidungen sowie einem Bruch zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern einbrach. Die Deindustrialisierung war in Teilen das Ergebnis eines Strategic Disinvestment, wie es die Ökonomen Bluestone und Harrison nannten. Vor diesem Hintergrund des Verlusts fällt die Stimmungsmache der Republikaner gegen Elektroautos und erneuerbare Energien auf fruchtbaren Boden.
Es ist ein Boden, der auch durch die Erfahrungen aus der Freihandelspolitik der 90er Jahre bereitet wurde. Das von den Republikanern unter Ronald Reagan konzipierte, aber von Bill Clinton – auch gegen den Widerstand der Gewerkschaften – verabschiedete Nordamerikanische Freihandelsabkommen (North American Free Trade Agreement, kurz: NAFTA) lässt den Pulsschlag im Mittleren Westen in die Höhe schnellen; NAFTA wird vielerorts als Ursache für die massiven Arbeitsverluste ab Mitte der 90er Jahre gesehen und bis heute den Demokraten angelastet. Während Hillary Clinton 2016 die Entscheidung ihres Mannes noch verteidige, hat Trump das Abkommen in seiner ersten Amtszeit neu verhandelt und bezeichnet es auch in diesem Wahlkampf als das schlechteste Freihandelsabkommen der Geschichte.
Bei unserem Besuch in der Montagehalle in Youngstown wirken diese Erfahrungen nach: Ein Arbeiter erzählt, wie sein Vater seinen Job verlor, als er 18 Jahre alt war; aber er konnte etwas anderes finden – anders als viele andere Männer. Sie wurden verbittert gegenüber jedem und allem – und gaben ihre Verbitterung an ihre Kinder weiter, erinnert sich einer der Gewerkschafter. Im Industriegürtel wurden zwischen 1997 und 2020 90.000 Werke dicht gemacht – fünf Millionen Arbeitsplätze in der Fertigung gingen verloren, die Einkommensungleichheit stieg. Der Freihandel brachte den Vereinigten Staaten einen beträchtlichen Nettogewinn ein, benachteiligte aber Menschen ohne Hochschulabschluss in Orten wie Youngstown – zum damaligen Zeitpunkt mehr als 60 Prozent der Bevölkerung.
Der britische Verhaltensforscher Michael Marmot setzt den Verlust des Jobs mit dem psychischen Schmerz des Verlusts des Ehepartners gleich. In den Worten eines weiteren Gewerkschafters klingt das so: „Warum wollen so viele unserer Mitglieder für Trump stimmen? Weil viele das Gefühl haben, dass sie irgendwie – in Ermangelung besserer Worte – verarscht wurden. Also wählen sie Trump. Sie haben das Gefühl, dass ihnen jemand etwas weggenommen hat, das sie sich verdient haben.“ Auch die amerikanische Kulturwissenschaftlerin Sherry Linkon zeigt, wie die Deindustrialisierungserfahrungen in vielen Gebieten bis heute nachstrahlen – ein nicht zu vernachlässigender Faktor hinsichtlich der Frage, warum auch so viele junge Menschen ohne unmittelbare Deindustrialisierungserfahrung für diese Narrative empfänglich sind.
Der Blick nach vorn: pragmatisch statt skeptisch?
Doch die 90er blieben nicht die letzte Episode des Niedergangs. Auch die Finanzkrise 2008 traf die Region hart. Ein anderer Arbeiter erinnert sich: „Um 2008 hatten wir in den meisten Gewerken eine Arbeitslosenquote von 30 bis 35 Prozent. Es war ein dramatischer wirtschaftlicher Abschwung. Menschen riefen an und sagten: ‘Ich verliere mein Haus, ich lasse mich scheiden, meine Kinder lieben mich nicht mehr, ich denke an Selbstmord.’ Das alles war real.“
Doch ein widerspenstiger Stolz auf ihre Region und ihre industrielle Vergangenheit scheint den Gewerkschaftern geblieben zu sein. In ihren Augen ist und bleibt die Region einzigartig – in dem, was sie war, was sie verloren hat und auch in dem, was sie wiedererlangen kann. Die Menschen hier hätten gelernt, nicht mehr nur auf eine Karte zu setzen – die Vergangenheit habe gezeigt, wie gefährlich das ist. „Früher waren wir Stahlwerker – das war alles. Und jeder hat sein Vertrauen in diese eine Industrie gesetzt. Jetzt versuchen wir, uns zu diversifizieren“, erklärt Robert. Und dann dringt bei aller Skepsis dieser Stolz durch auf das, was sie hier tun – auch in Bezug auf die grüne Industriepolitik: „The climate crisis cannot be solved with software”, sagt Robert. Und wenn jemand wisse, wie man Dinge baut, dann wären sie das: die Handwerker aus Youngstown.
Heute sehen sie eine Chance im Auf- und Ausbau der neuen Industrien und der Ausbildung junger Menschen für diese Bereiche. Es Hoffnung zu nennen wäre zu viel – aber der Blick geht nach vorn. „Wir müssen neue, junge Leute für unsere Jobs gewinnen“, sagt der Gewerkschaftsvorsitzende, “und das machen wir auch. Es gibt keinen Fachkräftemangel, es gibt einen Ausbildungsmangel für die Jobs der Zukunft.” Zukünftig sollen Batterien, Rechenzentren und Technologien wie Kohlenstoffbindung die Region voranbringen. Die Gewerkschafter sprechen in diesem Atemzug von einem Investitionsumfang von einer Billion Dollar in industrielle Projekte, die laut Hörensagen hier in den kommenden fünf bis zehn Jahren angegangen werden sollen.
Doch für diese Projekte brauche es junge Leute, die nicht an der Universität versauern, sondern das Land wiederaufbauen und fair bezahlt werden, sagen die Gewerkschafter in Youngstown. Viele würden lieber mit ihren Händen an etwas mitwirken, statt hohe Studienkredite abzustottern. „Sie wollen stolz auf etwas sein, mit ihrer Familie die Straße entlangfahren und sagen: Siehst du das Gebäude dort? Daran waren wir beteiligt.“ Diese Selbstwirksamkeit und das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein, würden sie dann ein ganzes Leben in sich tragen.
Und die unermüdliche Wiederholung dieses beinahe heilig anmutenden Industrie-Mantras scheint zunehmend Früchte zu tragen. Die Gewerkschaften gewinnen langsam wieder an Zulauf, die Organisationsquote steigt. Neue Allianzen entstehen – etwa zwischen Industriegewerkschaften und Angestellten im öffentlichen Dienst oder auch an Universitäten. Das bringt neue Stärke in der Auseinandersetzung mit den Arbeitgebern – eine Stärke, die zuletzt im erfolgreich über Social Media geführten Tarifkonflikt zwischen den Autobauern der UAW und den Big Three sichtbar wurde: Ford, General Motors und Chrysler. Ein Ergebnis: 25 Prozent mehr Lohn.
Denn was für die Gewerkschafter zähle, sagt Robert, seien existenzsichernde Löhne, mit denen die Familie ernährt, die Kinder zur Schule geschickt, Krankenversorgung finanziert und in den Ruhestand gegangen werden kann. Und er gibt zu, dass sie es auch der Biden-Administration und ihrer grünen Industriepolitik zu verdanken haben, dass man hier vorangekommen ist. Gleichzeitig macht er klar, dass die Installateure und Rohrleger von Youngstown, die in Atomkraftwerken, Kohlekraftwerken und Gasanlagen gearbeitet haben, “alle Formen der Energieerzeugung unterstützen”.
Doch der Pragmatismus scheint die Skepsis zu verdrängen – ein wenig zumindest. Wenn Robert jetzt zu den Gewerkschaftsversammlungen geht, sprächen sie nicht über Republikaner, Demokraten oder Unabhängige, sondern über die arbeitnehmerfreundlichen Kandidat:innen. Am Ende sei egal, ob “jemand Demokrat, Republikaner oder Unabhängiger ist – solange er unterstützt, was wir tun, uns hilft, Geld zu verdienen und unsere Familien zu ernähren”.
Autos, die nicht in die Welt von Pariser Klimaabkommen und Nachhaltigkeitszielen passen
Auch bei unserem Besuch im geschichtsträchtigen Ford Rouge Complex – dem Mutterschiff des Konzerns in Dearborn – schwingt bei jedem Satz die Frage nach den Gewinnern und Verlierern des Strukturwandels mit. Hier läuft weiterhin der F150 vom Band – ein sechs Meter langer, fast zwei Meter hoher Truck mit einem Verbrauch von mehr als 10 Litern pro 100 Kilometer. Im Jahr 2023 immer noch das meistverkaufte Auto in den USA.
Alle 60 Sekunden wird hier ein Auto produziert, das nicht so ganz in die Welt von Pariser Klimaabkommen und Nachhaltigkeitszielen passen will. Dagegen hält die Konzernspitze die Umstellung auf Elektromobilität als strategisches Ziel – inklusive mächtigem Imagefilm, der uns zu Beginn im 3D-Kino stolz präsentiert wird. Während der Film läuft setzen zwei Roboterarme neben uns in Echtzeit einen Truckrohling zusammen. Menschliche Arbeiter:innen sind im ganzen Film nicht zu sehen; erst am Ende dürfen zwei von ihnen einige Stellen an der Karosserie blank polieren. Das ist er also: der neue F150 Lightning, die elektrifizierte Version des Fordtrucks. Doch mehr als 80 Prozent der Autos, die in Dearborn produziert werden, bleiben Verbrenner.
Wie die deutschen Autobauer hat auch Ford große Investments in die heimische Batterieproduktion angekündigt – bis diese Fabriken jedoch den Bedarf für die heimische Nachfrage nach Trucks decken, dürfte es noch ein wenig dauern. Zugleich kämpfen auch die amerikanischen Autobauer mit der einbrechenden Nachfrage bei Elektroautos. Die Early adopters seien abgegrast, der amerikanische Otto Normalverbraucher noch nicht überzeugt. Die Reichweite der EVs und die Ladeinfrastruktur seien dem Lifestyle der US-Amerikaner:innen, zu dem immer noch lange Roadtrips mit dem Auto durch das ganze Land gehören, nicht gewachsen.
Das sah auch Andy Levin, ehemaliger Abgeordnete der Demokraten im Repräsentantenhaus, so und brachte gemeinsam mit seiner progressiven und umstrittenen Kollegin aus New York, Alexandra Ocasio-Cortez, den EV Freedom Act ein. Die Initiative sollte 500.000 neue Ladestationen für Elektroautos im ganzen Land schaffen. Doch der Vorschlag scheiterte früh, die Lücke bei der Infrastruktur bleibt. Ford will nun mit Hybridautos die Übergangsphase überbrücken – ein Weg, der in der deutschen Debatte auch angesichts stark steigender Ausbauzahlen bei den Ladestationen kaum noch ein Thema ist.
Was beim Fabrikbesuch aber auch klar wird: Ohne den herkömmlichen Antriebsstrang, der bei Elektroautos nicht mehr nötig ist, und solange die Batterien aus China importiert werden, braucht Ford bei der Produktion der Elektroversion des F150 bei Weitem nicht so viele Arbeiter:innen wie beim Verbrenner – genaue Zahlen sind aber vage und wohl auch Teil politischer Aushandlungen. Und das Herz des Lightning, die Batterie, kommt derzeit noch von CATL aus China. Die Umstellung der Produktion wolle man daher mit den Gewerkschaften so gut wie möglich und gemeinsam gestalten. Dass sie Konsequenzen für die Arbeiter vor Ort haben wird, scheint jedoch unausweichlich. So lässt sich die Skepsis der Menschen in Dearborn, ob dieses Projekt wirklich auch für sie aufgeht, nachvollziehen
Expert:innen und Mitgestalter:innen der Transformation
Klar ist: Der Strukturwandel in den Industrial Heartlands ist nicht vorbei. Und die Arbeit bleibt eine zentrale Identitätsquelle für die Menschen vor Ort. Der Industriestolz sowie die Bildungsbiografien der Menschen aus der Region können Stärke und Standortvorteil sein, wenn man sie richtig zu nutzen weiß. Bidens Versuch, den Einzelnen mit dem American Climate Corps für eine größere Zukunftsmission zu gewinnen, ging in die richtige Richtung. Für Deutschland, das Land der Tüftler und Ingenieure, wäre ein vergleichbarer Ansatz nicht abwegig.
Zugleich ist die Entwicklung hin zu klimaneutralen Technologien und dem damit verbundenen globalen Wettbewerb nicht mehr zu leugnen – dieser Prozess ist in vollem Gange. In den kommenden zehn Jahren wird ein erheblicher Teil der Wertschöpfung durch eine intelligente Kombination aus nachhaltigeren Produktionsprozessen und digitalen Technologien entstehen. Die Kosten einer inkonsequenten Politik in diesen Bereichen sind – gerade in der Autoindustrie und auf beiden Seiten des Atlantiks – längst sichtbar. Umso mehr sollte die Skepsis der Menschen, die eben auch Ausdruck von Sorge ist, ernst genommen werden. Sie müssen aktiv angesprochen und nicht nur als Zuschauer:innen, sondern als Mitgestalter:innen der Transformation wahrgenommen werden. Und es muss veranschaulicht werden, dass es auch für sie als Individuum etwas zu gewinnen gibt. Diese Menschen können Transformationsexpert:innen sein, denn sie kennen beide Seiten der Medaille des Strukturwandels.
Ansonsten können die Menschen in den Industrial Heartlands auf mehr als nur ihren Stolz und ihre Erfahrung hoffen: Die Great Lakes-Region, die den Rust Belt und das industrielle Herzland umfasst, könnte schon in den kommenden Jahren Ziel klimabedingter Migration werden. Menschen aus Florida, Arizona und Kalifornien, die von den sich mehrenden Extremwetterereignissen wie Hurrikans, Hochwassern und Waldbränden vertrieben werden, könnte es in den Norden ziehen – und mit ihnen auch die Industrie. Die Region ist reich an Süßwasser, hat für amerikanische Verhältnisse eine gute Infrastruktur, die einmal für sehr viele Menschen ausgelegt war, samt vielen Bildungseinrichtungen und lockt mit großzügiger Fläche und moderaten Immobilienpreisen.
Damit das alles greift, bedarf es jedoch einer gewissen politischen Stabilität und einer Politik, die nicht aufstachelt, sondern eine Perspektive gibt. Die Kommunikation und Programme der Demokraten im Kontext des strukturellen Wandels scheinen diese Erwartung noch nicht vollends zu erfüllen. Deutschland und Europa tun dennoch gut daran, die Herausforderungen dieser Region zu beobachten – und von ihrer Entwicklung zu lernen.
* Name redaktionell geändert
Autoren
Über das Industrial Heartlands Fellowship

Dieser Text entstand im Rahmen einer Studienreise der Industrial Heartlands Fellows durch zentrale Transformationsregionen in Ohio sowie den Swing States Pennsylvania und Michigan im Oktober 2024. In unserem Projekt „Transatlantic Dialogue on the Industrial Heartlands” beschäftigen wir uns als Think Tank mit den strukturellen Besonderheiten, Herausforderungen und Potenzialen dieser Industrieregionen. Teil des Projekts sind zwölf Fellows, darunter die Autoren dieses Textes – junge Expert:innen, die forschend und praktisch daran arbeiten, die industriellen Kerngebiete in beiden Ländern in eine grünere, bessere und demokratischere Zukunft zu führen.