Was ist Hate Speech und wie kann die Praxis es bekämpfen?

Eine bessere Rechtsdurchsetzung und zentrale Anlaufstellen sind der Schlüssel

Zusammenfassung

In dem Praxisbericht „Wie umgehen mit Hate Speech?“ erklären Anna-Katharina Meßmer und Laura-Kristine Krause was unter Hass im Netz verstanden wird und warum Personen zum Ziel von Hassattacken werden. Am Ende geben die beiden Autorinnen konkrete Handlungsempfehlungen wie gegen Hate Speech in der Praxis vorgegangen werden kann.

Dieser Bericht bietet einen umfassenden Einstieg in das Thema Hate Speech. Er stellt die verschiedenen Erscheinungsformen vor und beleuchtet, warum Personen zum Ziel von Hassattacken werden. Anschließend destilliert er aus einer Praxisperspektive erfolgreiche Handlungsansätze gegen Hate Speech und gibt betroffenen Institutionen sowie Entscheiderinnen und Entscheidern Empfehlungen für den Umgang mit Hass im Netz.

Leitfragen sind dabei: Welche Ansätze haben sich in der Praxis als hilfreich erwiesen? Wo laufen Bemühungen gegen Hate Speech ins Leere – und weshalb? Mithilfe welcher gesetzgeberischen und regulatorischen Maßnahmen kann besser dagegen vorgegangen werden?

Für die Befragten sind die derzeit existierenden rechtlichen Möglichkeiten gegen Hate Speech unzureichend.

In dem Praxisbericht werden folgende Handlungsempfehlungen herausgearbeitet:

  • (Regierungs-)Strategien gegen Hate Speech bündeln
  • Zentrale Anlaufstelle für Betroffene schaffen
  • Zentrale Meldestellen für Hate Speech aufbauen
  • Staatsanwaltschaften mit Zuständigkeit versehen
  • Rechtsdurchsetzung auf Social Media-Plattformen erreichen
  • Juristische Definition von Hate Speech überprüfen
  • Verfolgung von Hate Speech zur Chefsache machen
  • Verwirklichung digitaler Strategien erleichtern
  • Qualitätsstandards und Leitlinien für die Online-Kommunikation aufsetzen
  • Digitale Kompetenzen durch Bildungsarbeit stärken

Autor:innen

Dr. Anna-Katharina Meßmer ist Leiterin der Geschäftsstelle des Forschungsinstituts für gesellschaftliche Weiterentwicklung (FGW) und Visiting Fellow im Democracy Lab von Das Progressive Zentrum. Zuvor war sie in der Meinungsforschung als Lead Strategic Development für die strategische Partnerentwicklung und Sales beim Startup Civey zuständig.
Laura Krause leitete von 2017 bis 2018 im Progressiven Zentrum den Programmbereich Zukunft der Demokratie. Zuvor war sie Senior Associate bei der Strategieberatung Bernstein Public Policy und als Policy Fellow im Progressiven Zentrum assoziiert.
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