Tag Archive for Wirtschaftspolitik
Wirtschaftlicher Neustart nach Corona Erfahrungen aus dem ostdeutschen Transformationsprozess

Die Meldungen klingen dramatisch: Anstieg der Kurzarbeiterzahlen auf ungeahnte Höhen, bedrohlich wachsende Arbeitslosigkeit, Rekordeinbruch der Wirtschaft. Der Bund springt ein. Er nimmt Kredite in Rekordhöhe auf, um Nachfrage und Unternehmen zu stützen und setzt Infrastrukturprogramme in Gang. Nein, wir reden nicht von 2020. Auch nicht von 2008. Wir reden von 1991. Es sind die Nachrichten aus dem Ostdeutschland jenes Jahres.

Europas Produktivität wächst immer langsamer. Dabei ist sie ein entscheidender Faktor für die Sicherung von Wohlstand. Max Neufeind und Christoph Priesmeier haben die rückläufigen Produktivitätszuwächse in Europa analysiert und fordern umfassende Maßnahmen im Bereich Innovation und Investition. Im Interview fassen sie die zentralen Argumente der Untersuchung zusammen und erläutern, was angesichts der Corona-Pandemie jetzt politisch zu tun ist.

Zum ersten Mal gibt die FAZ ein eigenes Ranking der einflussreichsten Ökonominnen heraus. Unter den ersten sieben finden sich mit Maja Göpel und Anke Hassel gleich zwei Frauen aus dem Netzwerk von Das Progressive Zentrum.
Vom Zahlmeister zum Zukunftsmeister Ein neues Selbstverständnis Deutschlands in der EU

Deutschland, der Zahlmeister Europas? In der Debatte um Deutschlands Rolle in der EU hält sich hartnäckig der Glaube, Deutschland komme für die schwache Wirtschaft anderer Länder auf. Johannes Hillje und Christine Pütz gehen diesem Mythos in ihrer Studie auf den Grund und entwerfen auf Basis einer repräsentativen Umfrage und mehrerer Gruppendiskussionen ein Grundgerüst für ein neues, zeitgemäßes Selbstverständnis Deutschlands in Europa.

Das Wachstum in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Der generierte Wohlstand hat jedoch bei weitem nicht alle Teile der Bevölkerung erreicht. Tatsächlich wird die Spanne zwischen Arm und Reich zunehmen größer. Gustav A. Horn diskutiert diesen Umstand und wie Wachstum anders gestaltet werden kann, um den Wohlstand gerechter zu verteilen.

Auch 2017 könnte die Konjunktur hierzulande weiter ordentlich brummen. Doch ob es so kommt, hängt in bedenklichem Maß von Faktoren ab, auf die wir in Deutschland wenig Einfluss haben. Zugleich werden die guten Zeiten nicht gut genug genutzt für Investitionen in die langfristigen Potenziale unserer Wirtschaft

Es braucht eine neue Ära von Zukunftschancen für alle. Ungleichheit muss durchbrochen und Chancen müssen neu und besser verteilt werden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass eine Gesellschaft sich dem technisch-wissenschaftlichen Fortschritt öffnen, ihn verstehen, vorantreiben, aktiv adaptieren und zum Nutzen einer größtmöglichen Zahl von Menschen beitragen kann.

Während die Beschäftigungszahlen stetig steigen, leben in Deutschland 1,5 Millionen Kinder von Hartz-IV-Leistungen. Diese und andere Befunde zeigen: Das Wirtschaftswachstum in Deutschland kommt nicht allen zu Gute. Quirin Blendl kritisiert, dass die Zurückhaltung der Politik die Spaltung der Gesellschaft befördert – und hat Ideen, wie gerade die Sozialdemokratie die soziale Marktwirtschaft wieder inklusiv gestalten kann.

Wie schaffen wir auch in Zukunft Wohlstand, Sicherheit und Zusammenhalt? Diese Frage stellt sich auch die SPD – und hat deshalb den Diskussionsprozess über ihr Zukunftsprogramm für Deutschland 2025 angestoßen.
Im Zuge dieser ‘Perspektivdebatte’ der SPD hat Henrik Enderlein, Direktor des Jacques Delors Instituts Berlin und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Progressiven Zentrums, das Impulspapier „Die offene Gesellschaft als Chance: 20 Ziele für ein wirtschaftlich starkes Deutschland“ verfasst. Hierin fordert Enderlein, dass die SPD auf dem Weg zu einer neuen Veränderung in Deutschland sich an zwei Leitgedanken orientieren sollte.

Die Staaten Mittel- und Osteuropas in der Europäischen Union haben hauptsächlich Austeritätspolitiken und Strukturreformen als Antwort auf die globale Finanzkrise durchgeführt. Diese hatten negative Auswirkungen auf die soziale Gerechtigkeit. Es bedarf eines europäischeren Ansatzes in der Sozial- und Fiskalpolitik, um diese Schieflage in der Entwicklung auszugleichen, argumentiert Maria Skóra in ihrem Discussion Paper.
The Central and Eastern European member states of the European Union (EU) predominantly reacted to the global financial crisis by implementing austerity policies and structural reforms, which have had negative repercussions for social justice. To counter this unfortunate development, this paper argues for a more European approach to both social and fiscal policy: in particular, a shift from passive social policy measures to a preventive approach based on social investment. Economic policy tools, such as a European minimum wage or a more universal approach to social benefits administration, could help prevent income poverty and social dumping, as well as foster regional investment. In order to cushion the regional consequences of asymmetrical monetary shocks, greater financial capabilities on the part of the EU are needed. This must be complemented by effective measures countering tax evasion practices and corruption. All of this demands a careful rethinking of the EU’s social and economic principles says Dr. Maria Skóra.
Die Autoren stehen stellvertretend für rund 100 Personen, die seit mehr als einem Jahr ein gerechtes und zeitgemäßes progressives Leitbild von Arbeit diskutieren. Als Initiatoren des „DenkraumArbeit“ sehen sie die Notwendigkeit eines besonderen Fokus auf die Heldinnen und Helden des Alltags, die mit einem zunehmend verdichteten Leben konfrontiert sind.

Es ist dringend notwendig, eine Lösung des griechischen Schuldenproblems zu finden, die wirksam und vorteilhaft für Griechenland, für seine Gläubiger aus der Eurozone und für die ganze europäische und globale Wirtschaft ist. Glücklicherweise gibt es eine solche Lösung und sie gewinnt an Unterstützung.

The relationship between Greece and Germany has often been described as a game of chicken. Two teenagers in a car are heading towards each other. In a head on confrontation, the first to swerve would lose. If neither of them swerves, they both die. The only way to win is to tie yourself to an immovable position. That is why the newly elected Syriza government hammers on about its political mandate, on which it has to deliver.

On March 3, Anke Hassel and Henrik Enderlein – both professors at the Hertie School of Governance and members of our Circle of Friends – together with Hermann E. Ott – Senior Advisor at the Wuppertal Institute for Climate, Environment and Energy, and former Green member of the German Bundestag – discussed the possible consequences of low or even no growth to the national economies of the industrialized world. László Andor, Mercator Senior Fellow at the Hertie School and former EU Commissioner, provided the keynote for the panel debate.
Wer heute im scheinbaren Optimismus einer Momentaufnahme verharrt, wird morgen mit voller Wucht von der Dynamik der anstehenden neuen Industriewende erfasst. Jetzt bedarf es neuer Einstellungen, um der Digitalisierung nicht hinterherzuhinken, fordert Junior Policy Fellow Nils Heisterhagen auf dem Debattenblog Carta.
Oben steigen Gehälter, unten stagnieren sie oder steigen nur marginal. Soziale Marktwirtschaft ist das nicht, meint Nils Heisterhagen in seinem Gastbeitrag auf Wirtschaftswoche Online: Wenn schon mehr Gehalt, dann bitte für alle!
Vertreter aus DGB, IG Metall, IG BCE, der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesministerium für Arbeit sowie der Wissenschaft kamen im Progressiven Zentrum zusammen, um die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Wirtschaft und insbesondere auf die Arbeitswelt zu diskutieren.
Die Energiewende ist zweifellos Deutschlands größtes Transformationsprojekt. Gelingt es, eine neue Balance zwischen Wohlstand und ökologischer Verantwortung für das 21. Jahrhundert zu finden, wird sie auch international wegweisend sein. Doch dafür braucht es politische Weitsicht und Mut ebenso wie die Einbindung der Bürger.
Kraft seiner Größe, Lage und Wirtschaftskraft müsste eigentlich Deutschland die Rolle der Vormacht in Europa übernehmen. Doch unter Angela Merkel wird die eigentümlich provinziell gebliebene Bundesrepublik ihrer geopolitischen Verantwortung nicht gerecht. Das Zaudern der Deutschen macht Großbritanniens Erfahrung und Pragmatismus für Europas Zukunft unverzichtbar