Tag Archive for Ostdeutschland

Die politische Landschaft in Deutschland ist in Bewegung geraten. Auch wenn es noch einige Tage bis zur Bundestagswahl ist: sicher ist, dass die politische Landkarte in Deutschland deutlich anders aussehen wird als vor dem Wahltag. In besonderer Weise wird dies in Ostdeutschland zu Tage treten.

Laut repräsentativer Umfrage fühlt sich die Mehrheit der Ostdeutschen bislang von keinem der Kanzlerkandidat:innen politisch gut vertreten. Was bedeutet dieses Ergebnis für die drei Kandidat:innen und für die Bundestagswahl im September?
Erfahrungen der Ostdeutschen für die Zeit nach Corona nutzen Warum es sich lohnt auf die Transformationserfahrungen des Ostens zu schauen

Die Corona-Pandemie verändert derzeit fast alles und greift tief in das öffentliche und private Leben von uns allen ein. Millionen Deutsche sind in Kurzarbeit, der Export bricht in nicht gekannter Höhe ein, das Hochschulleben ist zum Erliegen gekommen, Urlaubsreisen finden nicht statt, Flugzeuge fliegen nicht und ob die Stammkneipe, das Lieblingsrestaurant oder der Lieblingsschuhladen in drei Monaten noch existiert, lässt sich leider auch nicht mit Sicherheit sagen.
Drei Lehren für die Zukunft Ostdeutschlands Thomas Kralinski zieht Bilanz nach 30 Jahren Wiedervereinigung

Drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung sieht der frühere Chef der Brandenburgischen Staatskanzlei Thomas Kralinski weiterhin große strukturelle Unterschiede zwischen Ost und West. Statt über die gemachten Fehler zu jammern, müsse man aus ihnen lernen. Er fordert einen Bonus für dünn besiedelte Gebiete, die Wirtschaftspolitik “Vorsprung Ost” und ein Zentrum für Transformationsprozesse.
Die Treuhand: Schock-Bewältigerin, Ausnahme-Regime, Bad-Bank Was 1990 mit 2020 verbindet und trennt

1990 setzte die Regierung die Treuhand als Notfallinstrument ein, um die angeschlagene DDR-Wirtschaft zu retten. Brauchen wir 2020 angesichts der drohenden Wirtschaftskrise eine Corona-Treuhand? Marcus Böick über Lehren aus der Geschichte.
Wirtschaftlicher Neustart nach Corona Erfahrungen aus dem ostdeutschen Transformationsprozess

Die Meldungen klingen dramatisch: Anstieg der Kurzarbeiterzahlen auf ungeahnte Höhen, bedrohlich wachsende Arbeitslosigkeit, Rekordeinbruch der Wirtschaft. Der Bund springt ein. Er nimmt Kredite in Rekordhöhe auf, um Nachfrage und Unternehmen zu stützen und setzt Infrastrukturprogramme in Gang. Nein, wir reden nicht von 2020. Auch nicht von 2008. Wir reden von 1991. Es sind die Nachrichten aus dem Ostdeutschland jenes Jahres.

Nur mit einem bewusst interventionistischen Impuls wird es gelingen, in Ostdeutschland einen dringend benötigten neuen Schub auszulösen, schreibt Thomas Kralinski. Nur so könne das Vertrauen in Politik, Institutionen und die gesamte Demokratie wieder wachsen.

Schon Platon und Aristoteles sprachen von einer Krise der Demokratie. Doch in letzter Zeit scheint das ewige Thema wieder brisant zu werden: soziale Ungleichheit, sinkende Wahlbeteiligung, Zusammenprall der Kulturen, Massenproteste in Dresden. Professor Wolfgang Merkel, Wissenschaftlicher Beirat des Progressiven Zentrums, befasst sich seit Jahren mit den Stärken und Schwächen demokratischer Systeme. Er warnt im Interview mit der Sächsischen Zeitung davor, dass sich ein Teil der Bevölkerung von der Politik verabschiedet.

The recent success of the PEGIDA movement spurs the debate on the current state of democracy in Germany. Even if the „movement“ might cease to exist sooner or later, this does not mean that the underlying issues are going to vanish any time soon. Policy Fellow Dr. Sabrina Schulz in her latest contribution analyses these and concludes: Solidarity and a vibrant democracy are impossible if economic realities prevent people from identifying with the society they live in.