Tag Archive for Lebensqualität

Die Gestaltung von Arbeitszeit ist ein entscheidendes Element moderner Gesellschaftspolitik. Die meisten Menschen wünschen sich mehr Zeit für Familie, Freunde, Hobbys und mehr Flexibilität in der Gestaltung ihres Alltags. Gerade im Rahmen der Digitalisierungsdebatte wird Arbeitszeitgestaltung immer wichtiger. Arbeitszeit wird vielfältiger und komplexer diskutiert als noch in den 1980iger Jahren. Wo es früher um eine 35-Stunden-Woche und „Samstags gehört Vati mir“ ging, stehen nun Fragen von Geschlechtergerechtigkeit, Lebensqualität, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Zeit für Weiterbildung und Pflege, Gesunderhaltung und Selbstbestimmung im Vordergrund. Kurzum: die neue arbeitszeitpolitische Debatte umfasst eine ganze Gesellschaft, mit unterschiedlichen Zeitanforderungen an verschiedene Lebensphasen.

Der Klimaschutz steht im Fokus des heutigen Tages der Umwelt und auch beim G7-Gipfel gehört er zu den zentralen Themen. Welche Erwartungen mit dem Gipfel verknüpft sind und warum wir uns als Vorreiter betrachten sollten, sagt Sabrina Schulz.

Nach eineinhalb Jahren intensiver Diskussionen im Fortschrittsforum sind die Ergebnisse in Form von zwei Berichten vorliegend. Sie können Sie hier abrufen:
So wollen wir leben! Ideen und Handlungsempfehlungen aus dem Fortschrittsforum
Wie wollen wir leben? Beiträge aus der Forschungsgruppe „Leben & Arbeiten“
Die Frage nach dem guten Leben und wie wir leben wollen ist Jahrhunderte alt und jede Gesellschaft muss ihre Antwort darauf neu finden. Weder über die Zeit noch über räumliche Grenzen hinweg gibt es ein allgemeingültiges Rezept, das ein gutes und gerechtes Zusammenleben der Menschen garantiert. Bei diesem Fachgespräch des Fortschrittsforums in Kooperation mit der transatlantischen Doktoranden Akademie wurde der Beitrag eines Befähigungsansatzes für mehr Gerechtigkeit in modernen diversen Gesellschaften diskutiert.
Welche Orientierungen und Gestaltungsansätze können aus dem Befähigungsansatz für eine „Politik des guten Lebens“ abgeleitet werden? Diesen Fragen ging eine Veranstaltung des Fortschrittsforums nach.
Festgemacht an Zahlen, Daten und Fakten steht Deutschland im internationalen Vergleich nicht so schlecht dar, wie es manche hierzulande empfinden. Und doch: Die Empfindung, dass wir eine grundlegende Krise erleben, könnte ein richtiger Kompass sein, denn wir stehen vor großen nationalen und globalen Herausforderungen. Wir müssen sie in den Blick nehmen und die Gestaltungsaufgabe annehmen, wenn wir eine lebenswerte Zukunft gewinnen wollen.
The fixation of policymakers with GDP and growth could and should be overcome by highlighting other aspects that make the lives of citizens happier and more sustainable.

Die Ergebnisse des Fortschrittsforums wurden in einer Abschlussveranstaltung am vorgestellt und diskutiert.
Hier können Sie den Mitschnitt der Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin ansehen:
Vor ziemlich genau zwei Jahren begann die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ damit, einen neuen Wohlstandsbegriff zu beschreiben. Edelgard Bulmahn zieht nun Bilanz aus der Diskussion zum Stellenwert des Wachstums und der spannenden Suche nach einer Alternative zum BIP.
Petra Pinzlers Buch „Immer mehr ist nicht genug – Vom Wachstumswahn zum Bruttosozialglück“ ist ein Appell an die Politiker, schreibt Katrin Göring-Eckardt in ihrer Rezension: Akzeptiert, dass den Menschen Lebenszufriedenheit einfach wichtig ist.
Thorsten Arndt fasst die Podiumsdiskussion zusammen, die das Progressive Zentrum mit der Heinrich-Böll-Stiftung organisierte: Werden die Sozialdemokraten und die Grünen bei der Bundestagswahl erneut mit einem rot-grünen „Projekt“ antreten, indem sie sich eine tiefgreifende ökologische Wirtschaftspolitik auf die Wahlkampfbanner schreiben? Die Zeichen stehen auf den ersten Blick gar nicht schlecht, ist doch die in weiten Teilen der Gesellschaft wachsende Skepsis gegenüber dem westlichen Wachstumsmodell mittlerweile auch im Bundestag angekommen.
Antike und Mittelalter glaubten noch, das Glück allgemeingültig bestimmen zu können. Die Moderne vermag diesen Optimismus nicht mehr zu teilen. In der Moderne ist das Glück subjektiviert worden, verwandelte sich der Glücksbegriff in eine Sammelbezeichnung für die Befriedigung individueller Präferenzen. Und diese sind zum einen unterschiedlich, zum anderen – auf Grund der strukturellen Knappheit aller Glücksgüter – konfliktuell. Deshalb läßt sich auf dem Glück keine Ordnung errichten. Ein Debattenbeitrag von Wolfgang Kersting zu „The Spirit Level“.
Die Finanzkrise, die derzeit im Zentrum gesellschaftlicher Debatten steht, sowie die Abstiegsängste der Mittelschichten dürfen nicht dazu führen, dass wir die Konsequenzen übersehen, die sich aus dem entgrenzten Arbeiten und Wirtschaften im Lebenslauf junger Erwachsener und im Alltag erwerbstätiger Eltern ergeben. Es ist kein Zufall, dass „Erschöpfung“ zur Leitchiffre postmoderner Befindlichkeit geworden ist.