Mit dem Blog „Corona & Society“ beteiligt sich das Progressive Zentrum an der Debatte darüber, was Gesellschaft und Politik programmatisch-konzeptionell aus der Krise lernen können.
In dieser Zeit des Umbruchs wollen wir Tendenzen früh aufspüren und erfassen, damit notwendige Veränderungsprozesse rechtzeitig angestoßen werden können. Dabei begreifen wir Krisen als historische Zäsuren, mit denen sich Gelegenheitsfenster zur Gestaltung gesellschaftlicher Verhältnisse öffnen.
Was uns wichtig ist: Der Verlauf des Infektionsgeschehens lässt gegenwärtig nur erste vorsichtige Diagnosen und Prognosen zu. Es geht also um das Sammeln und um zurückhaltende Beobachtungen – nicht um letztgültige Lehren.
Corona-Governance Politikwissenschaftliche Perspektiven und Konzepte für das Management der Krise

Angesichts des Ausmaßes der Krise, ist es der Bundesregierung erstaunlich schnell gelungen, eine große Anzahl gesellschaftlicher Akteure zumindest institutionell in ihr Krisenmanagement einzubinden. Damit diese Strategie dauerhaft erfolgreich sein kann, bedarf es jedoch darüber hinaus an Ideen, wohin die Reise gehen soll.
Die Corona-Krise als Chance für Fortschritt? Warum das Progressive Zentrum den Blog „Corona & Society“ startet

Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur. Mit dem Blog „Corona & Society“ beteiligt sich das Progressive Zentrum an der Debatte darüber, was Gesellschaft und Politik programmatisch-konzeptionell aus der Krise lernen können. Was GesellschaftswissenschaftlerInnen zum Verständnis der Pandemie beitragen können – und welche AutorInnen dies mit ersten Beiträgen getan haben – das erläutern Michael Miebach und Wolfgang Schroeder in diesem Editorial.
Vom Krisengeschehen zur Krisengeschichte Erste Überlegungen zur Historisierung der Corona-Krise

Wie sich eine Krise geschichtswissenschaftlich erforschen lässt und wie sich das dokumentierte Krisengeschehen im Prozess der Geschichtsschreibung zur Krisengeschichte entwickeln könnte, das beschreibt Birte Förster in ihrem Beitrag für „Corona & Society“.
Corona-Beobachtungen: Blick zurück ohne Zorn Beobachtungen, Gedanken, Phantasien eines einstweilen Davongekommenen

Während sich die Corona-Krise weiter entfaltet, hält Jens Flemming inne. In seinem Essay stellt er heraus, warum „Maß und Mitte“ eine unpassende Maxime sei, wie erstmals die Methodik der Wissenschaft in den öffentlichen Fokus geriet und was durch mehr Ehrlichkeit gewonnen würde.
Die Treuhand: Schock-Bewältigerin, Ausnahme-Regime, Bad-Bank Was 1990 mit 2020 verbindet und trennt

1990 setzte die Regierung die Treuhand als Notfallinstrument ein, um die angeschlagene DDR-Wirtschaft zu retten. Brauchen wir 2020 angesichts der drohenden Wirtschaftskrise eine Corona-Treuhand? Marcus Böick über Lehren aus der Geschichte.
Wirtschaftlicher Neustart nach Corona Erfahrungen aus dem ostdeutschen Transformationsprozess

Die Meldungen klingen dramatisch: Anstieg der Kurzarbeiterzahlen auf ungeahnte Höhen, bedrohlich wachsende Arbeitslosigkeit, Rekordeinbruch der Wirtschaft. Der Bund springt ein. Er nimmt Kredite in Rekordhöhe auf, um Nachfrage und Unternehmen zu stützen und setzt Infrastrukturprogramme in Gang. Nein, wir reden nicht von 2020. Auch nicht von 2008. Wir reden von 1991. Es sind die Nachrichten aus dem Ostdeutschland jenes Jahres.
Aus Krisen lernen wir Mit der Corona-Pandemie wird es nicht anders sein

Werden die Menschen etwas aus der Krise lernen, die durch die Covid-19-Pandemie hervorgerufen wird? Historisch gesehen spricht vieles dafür. Die Geschichte ist voll von Beispielen, dass Menschen Krisen und Katastrophen nutzen, um daraus Lehren zu ziehen und eine Wiederholung des Unglücks zu verhindern.
Corona-Pandemie: Namenloser Ausnahmezustand? Herantasten: Semantiken der „Corona-Krise“

Eine scharfe Beobachterin intellektueller Diskurse hat jüngst davor gewarnt, auf ein Ereignis, das angeblich an die Grenzen der Vorstellung geht und als absolutes Novum ausgegeben wird, die immer selben Antworten zu geben. Als Beispiel nannte sie Giorgio Agambens Rede vom „Ausnahmezustand“, der alles Mögliche bezeichnen sollte – und nun eben auch die Pandemie. Verständlich mag dieser Rückgriff sein, weil man sich Unbekanntes kommensurabel machen und durch die Reduktion auf Bekanntes zuschneiden möchte. Aber eine Soziologie der Katastrophe muss vorsichtiger und anspruchsvoller zugleich sein, um das, was wir gerade erleben, einordnen zu können und ex negativo anhand der in Umlauf befindlichen Semantik plausibel zu machen.
Die Corona-Krise zeigt: Populismus braucht kein Mensch Karl Adam mit einem Beitrag für den Blog "Corona & Society"

Freunde der liberalen Demokratie wussten auch schon vor der Corona-Krise: Populismus braucht kein Mensch. In den USA zeigt Donald Trump, in Großbritannien Boris Johnson, in Brasilien Jair Bolsonaro, wie weit Populismus in einer echten Krise trägt: Es ist ein Bild des Grauens. Trump lässt die US-Bundesstaaten bei der Besorgung von Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten gegeneinander konkurrieren, Johnsons Regierung versagt bei der Bereitstellung dringend benötigter Test-Infrastruktur. Bolsonaro leugnet die Gefährlichkeit des Virus bis auf den heutigen Tag. Die Wirtschaft ist ihm wichtiger als Seuchenschutz.
Die Corona-Krise: mehr als ein Warnschuss Warum wir uns bei der Lösung der Corona-Krise nicht auf frühere Rezepte verlassen können

Jürgen Kocka vergleicht die Corona-Pandemie mit historischen Krisen. Warum kann man nur wenig aus früheren Problemlösungen lernen?