Volker Best
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Der Wahlabend bescherte der Union einen klaren Regierungsauftrag. Gut drei Wochen später besteht allerdings immer noch Unklarheit hinsichtlich der Frage, in welcher Form sie diesen wahrnehmen soll.
Umfragen und veröffentlichte Meinung suggerieren schon seit Monaten, der Drops sei bereits gelutscht: Merkel bleibe auf jeden Fall Kanzlerin, und ob an der Spitze einer schwarz-roten oder schwarz-grünen Koalition, könne sie sich dann aussuchen. Dabei wird mit Rot-Grün vor der Zeit eine Bündnisoption abgeräumt, die drei starke Alleinstellungsmerkmale aufweist.
Die nordrhein-westfälische Spitzenkandidatin hat sich und ihrer Landespartei mit der unklaren Positionierung gegenüber der Linkspartei keinen guten Dienst erwiesen. An Parallelen zur hessischen Landtagswahl im Januar 2008 mangelt es nicht am Wahlabend des 9. Mai 2010: Die ersten Prognosen und Hochrechnungen sahen jeweils eine knappe Mehrheit für Rot-Grün.