Contributions
Freie Kunst, Starke Demokratie Wie antidemokratische Angriffe die Kunst bedrohen und was wir dagegen tun können
Seit vielen Jahren häufen sich antidemokratische Angriffe auf Museen, Theater und Künstler:innen. Insbesondere Netzwerke der Neuen Rechten verstehen Kunst und Kultur als Feld, auf dem sie ihre völkischen Vorstellungen durchsetzen wollen. Wie wird dieser Kulturkampf von rechts geführt? Welche Strategien helfen im Umgang mit den Anfeindungen? Wie können wir die Kultur schützen und die Demokratie stärken? Über diese Fragen diskutierten wir auf der The Art of Democracy Abschlusskonferenz.
Unsere Demokratie ist divers und wird in Zukunft noch viel diverser werden. Führt dies zu gesellschaftlichen Spannungen oder ist diese Problemdiagnose fehlgeleitet? Wie begegnen wir uns in einer diversen Demokratie auf Augenhöhe? Kann ein inklusiver Patriotismus dabei helfen, uns das Gemeinsame vor Augen zu führen? Die Diskussion zwischen Yascha Mounk und Kübra Gümüşay hat gezeigt: Die Ansichten darüber, wie Demokratie in einer diversen Gesellschaft funktionieren kann, gehen deutlich auseinander.
Mehrheit der Bürger:innen überzeugt: Ampel-Regierung ist Zukunftskoalition 2022 | Dominic Schwickert, Paul Jürgensen & Benjamin Lamoureux
Die Regierung aus SPD, Grünen und FDP ist seit 100 Tagen im Amt – Zeit für ein erstes Stimmungsbild. Eine Allensbach-Umfrage im Auftrag des Progressiven Zentrums zeigt: Die Ampelregierung wird eindeutig als Zukunftskoalition wahrgenommen, die für Erneuerung und langfristige Ziele steht. Die Mehrheit der Deutschen macht sich allerdings auch Sorgen um die Auswirkungen der Klimapolitik.
Immer häufiger werden Künstler:innen in ihrer Praxis von rechtsextremen und antidemokratischen Kräften unter Druck gesetzt, eingeschüchtert und attackiert. Darin besteht nicht nur ein Angriff auf die Freiheit der Kunst, sondern auch auf ihre demokratiefördernde Kraft. Was müssen Politik, Kultursektor und Gesellschaft leisten, um die Freiheit der Kunst zu sichern?
Yascha Mounk stellt sein neues Buch „Das große Experiment: Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert“ vor und diskutiert seine Thesen mit Kübra Gümüşay. Ferda Ataman wird die Veranstaltung moderieren.
Mehrheit überzeugt: Neue Regierung ist Zukunftskoalition So denken Bürger:innen über die Regierungsarbeit der Ampel-Koalition
Die Regierung aus SPD, Grünen und FDP ist seit 100 Tagen im Amt – Zeit für ein erstes Stimmungsbild. Eine Allensbach-Umfrage im Auftrag des Progressiven Zentrums zeigt: Die Ampelregierung wird eindeutig als Zukunftskoalition wahrgenommen, die für Erneuerung und langfristige Ziele steht. Die Mehrheit der Deutschen macht sich allerdings auch Sorgen um die Auswirkungen der Klimapolitik.
In seinem jüngst erschienen Buch “Vom Ende der Freiheit – Wie ein gesellschaftliches Ideal aufs Spiel gesetzt wird” attestiert Michael Bröning, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in New York, Teilen der Linken antifreiheitliche und antidemokratische Tendenzen. Dabei sei es höchste Zeit, die Freiheit als Kern des demokratischen Versprechens wiederzuentdecken. Wir sprachen mit ihm über Identitätspolitik, die Klimakrise und einen zeitgemäßen linken Freiheitsbegriff.
For the fifth year in a row, Innocracy 2021 brought together thinkers and doers from the fields of politics, academia, civil society, as well as arts and culture in Berlin. This year, we explored how we can democratise areas of our societies that are being removed from democratic control. At Innocracy, one aspect became very clear: Any radical change requires strong legitimation through democratic processes. Therefore, the answer to the multiple crises of the 21st century can not be less but only more democracy.
More and more people perceive the future no longer as a promise but as a threat. Some are overwhelmed by the complexity and speed of economic transformation and social changes. Others are scared because, in their view, these developments are not happening fast enough. The critical task of democracies is to allow for control over the future without closing it and to open up the future without making it uncontrollable.
Das Progressive Zentrum invites you to join the Innocracy Conference 2021. Together with renowned speakers, we want to explore how processes of democratisation can be answers to the multiple crises we are facing.
In the face of systemic challenges such as the climate crisis, we must transform the way we live, consume and produce as societies. Yet, no transformation can succeed without a clear sense of direction. We need visions of the future that unify and integrate democracies on their way forward. But can visions really help to open up the future – especially in times of crises? How can we learn to imagine and learn to develop visions that are tangible?
Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik bewerben sich drei aussichtsreiche Kandidat:innen für das Bundeskanzleramt. Ein entscheidender Faktor im Rennen um Angela Merkels Nachfolge wird sein, welchem/welcher der drei Kandidat:innen die Bevölkerung am ehesten zutraut, Deutschland erfolgreich in die Zukunft zu führen. Für welchen Führungsstil stehen die Kanzlerkandidat:innen? Wie unterscheiden sie sich von der Methode Merkel? Und was zeichnet gute politische Führung heute aus?
Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich vom zukünftigen Kanzler bzw. der zukünftigen Kanzlerin einen neuen politischen Führungsstil. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die der Berliner Think Tank „Das Progressive Zentrum“ Mitte Mai 2021 in Auftrag gegeben hat. Angela Merkels Nachfolger:in soll den Ergebnissen zufolge vor allem „mutig neue Wege gehen“, „veränderungsbereit“ und „durchsetzungsstark“ sein.
Dominic Schwickert, Geschäftsführer des Progressiven Zentrums, zu den Umfrageergebnissen: „Die Bevölkerung scheint ein starkes Bedürfnis nach einer Politik zu verspüren, die statt politischer Trippelschritte den gesellschaftlichen Wandel aktiv gestaltet und vorantreibt. Dieser Wunsch nach Neuanfang, Tatkraft und einem zupackenden Politikstil spaltet dabei nicht das Land, im Gegenteil: Er wird laut Umfrageergebnissen im Osten wie im Westen und unabhängig von Geschlecht, Alter und Bildungsgrad in der Breite der Gesellschaft geteilt. Das Besondere: Die Wechselstimmung in Deutschland, die in dieser Form zuletzt 1998 und 2005 gemessen werden konnte, erscheint derzeit ein Rekordniveau zu erreichen. Der Kandidat bzw. die Kandidatin, die die Sehnsucht nach politischem Aufbruch, nach frischen Ideen und „den großen Linien“ am ehesten verkörpert, hat im September gute Chancen, ins Kanzleramt einzuziehen.“
Zur Umfrage
Der Osten ist noch nicht überzeugt
Zudem zeigen die Umfrageergebnisse, dass sich die Mehrheit der Ostdeutschen bislang von keinem der Kanzlerkandidat:innen politisch gut vertreten fühlt. Zwei Drittel der Ostdeutschen sind überzeugt, dass keiner der drei Kandidat:innen die soziale und wirtschaftliche Lage in Ostdeutschland versteht. Fast die Hälfte der Ostdeutschen traut keinem der Kandidat:innen zu, die soziale Ungleichheit im Land zu senken oder die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu bewältigen.
Prof. Wolfgang Schroeder, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats im Progressiven Zentrum, zu den Umfrageergebnissen:
„Es scheint, die Menschen in Ostdeutschland nehmen keinen der drei Kandidat:innen als ihren wahr. Auch Annalena Baerbock und Olaf Scholz, die beide in Potsdam um ein Direktmandat konkurrieren, können für sich keinen Ost-Bonus reklamieren. Letztlich haben alle drei Nachfolge-Aspirant:innen von Amtsinhaberin Angela Merkel im Osten Deutschlands noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Der Schlüssel für die Bundestagswahl 2021 könnte abermals das Ost-West-Paradox werden. Man kann die Bundestagswahl in Ostdeutschland vielleicht nicht gewinnen – sehr wohl aber verlieren.“
Über die Umfrage
Den Ergebnissen liegt eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey zugrunde. Die Stichprobe der Befragten ist repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren. Die Umfrage wurde im Auftrag des Berliner Think Tanks „Das Progressive Zentrum“ vom 18.05. bis zum 19.05. durchgeführt. Die Fragen zum Thema „Kanzlerkandidatur“ wurden in einem deutschlandweiten Netzwerk aus mehr als 20.000 Websites ausgespielt (»Riversampling«). Die Stichprobengröße beträgt 5.000.
> Weitere Informationen
Presseresonanz zur Umfrage
„Westdeutsche Kandidaten“ Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 24. Mai 2021
„Kein Erfolg ohne den Osten“ Kommentar von Jens Schneider in der Süddeutschen Zeitung vom 31. Mai 2021
Wechselstimmung vor der Bundestagswahl? 2021 | Das Progressive Zentrum
Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich vom zukünftigen Kanzler bzw. der zukünftigen Kanzlerin einen neuen politischen Führungsstil. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die der Berliner Think Tank „Das Progressive Zentrum“ Mitte Mai 2021 in Auftrag gegeben hat. Angela Merkels Nachfolger:in soll den Ergebnissen zufolge vor allem „mutig neue Wege gehen“, „veränderungsbereit“ und „durchsetzungsstark“ sein.
Dominic Schwickert, Geschäftsführer des Progressiven Zentrums, zu den Umfrageergebnissen: „Die Bevölkerung scheint ein starkes Bedürfnis nach einer Politik zu verspüren, die statt politischer Trippelschritte den gesellschaftlichen Wandel aktiv gestaltet und vorantreibt. Dieser Wunsch nach Neuanfang, Tatkraft und einem zupackenden Politikstil spaltet dabei nicht das Land, im Gegenteil: Er wird laut Umfrageergebnissen im Osten wie im Westen und unabhängig von Geschlecht, Alter und Bildungsgrad in der Breite der Gesellschaft geteilt. Das Besondere: Die Wechselstimmung in Deutschland, die in dieser Form zuletzt 1998 und 2005 gemessen werden konnte, erscheint derzeit ein Rekordniveau zu erreichen. Der Kandidat bzw. die Kandidatin, die die Sehnsucht nach politischem Aufbruch, nach frischen Ideen und „den großen Linien“ am ehesten verkörpert, hat im September gute Chancen, ins Kanzleramt einzuziehen.“
Zur Umfrage
Der Osten ist noch nicht überzeugt
Zudem zeigen die Umfrageergebnisse, dass sich die Mehrheit der Ostdeutschen bislang von keinem der Kanzlerkandidat:innen politisch gut vertreten fühlt. Zwei Drittel der Ostdeutschen sind überzeugt, dass keiner der drei Kandidat:innen die soziale und wirtschaftliche Lage in Ostdeutschland versteht. Fast die Hälfte der Ostdeutschen traut keinem der Kandidat:innen zu, die soziale Ungleichheit im Land zu senken oder die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu bewältigen.
Prof. Wolfgang Schroeder, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats im Progressiven Zentrum, zu den Umfrageergebnissen:
„Es scheint, die Menschen in Ostdeutschland nehmen keinen der drei Kandidat:innen als ihren wahr. Auch Annalena Baerbock und Olaf Scholz, die beide in Potsdam um ein Direktmandat konkurrieren, können für sich keinen Ost-Bonus reklamieren. Letztlich haben alle drei Nachfolge-Aspirant:innen von Amtsinhaberin Angela Merkel im Osten Deutschlands noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Der Schlüssel für die Bundestagswahl 2021 könnte abermals das Ost-West-Paradox werden. Man kann die Bundestagswahl in Ostdeutschland vielleicht nicht gewinnen – sehr wohl aber verlieren.“
Über die Umfrage
Den Ergebnissen liegt eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey zugrunde. Die Stichprobe der Befragten ist repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren. Die Umfrage wurde im Auftrag des Berliner Think Tanks „Das Progressive Zentrum“ vom 18.05. bis zum 19.05. durchgeführt. Die Fragen zum Thema „Kanzlerkandidatur“ wurden in einem deutschlandweiten Netzwerk aus mehr als 20.000 Websites ausgespielt (»Riversampling«). Die Stichprobengröße beträgt 5.000.
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Besonnen, kompromissbereit, reaktiv, distanziert: Angela Merkels Führungsstil wurde in den letzten Jahren viel gelobt und viel gescholten. In der Corona-Krise scheint ihre situative Art, das Land zu führen, an ihre Grenzen zu stoßen. Was folgt auf die Methode Merkel? Welche Art zu regieren wird den Zukunftsherausforderungen der 20er Jahre gerecht? Und für welche Führungsstile stehen Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz?
Die politischen Herausforderungen der 20er Jahre erfordern grundsätzliche Veränderungen. Marc Saxer, Referatsleiter Asien und Pazifik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, ist überzeugt: Wer den Status quo überwinden will, muss breite gesellschaftliche Allianzen bilden. Anlässlich seines neuen Buches “Transformativer Realismus – Zur Überwindung der Systemkrise” haben wir mit ihm über die Schwächen des progressiven Lagers, Allianzen der Zukunft und den strategischen Nutzen von Utopien gesprochen.
2021 geht vieles zu Ende, was die Bundespolitik über Jahre geprägt hat: die Ära Merkel, die GroKo, und vielleicht gar das Konzept Volkspartei. Bedeutet diese Zäsur den Startpunkt für einen neuen Politikstil? Erfordern die transformativen Herausforderungen unserer Zeit, dass Politik und Parteien sich radikal verändern? Oder liegt die Antwort auf den rasanten gesellschaftlichen Wandel gerade in einer Fortführung der Politik der kleinen Schritte?
In ihrem neuen Buch “Liebeserklärung an eine Partei, die es nicht gibt” entwerfen Hanno Burmester und Clemens Holtmann das Idealbild einer transformativen Partei. Im Interview erklären die beiden Autoren, warum sich etablierte Parteien mit Reformen schwer tun und warum neue Parteien keine Bedrohung sondern Voraussetzung für eine stabile politische Landschaft sind.
Endet mit der Ära Merkel in Deutschland auch die Zeit der Volksparteien? Die Entwicklungen in an anderen liberalen Demokratien deuten darauf hin. Aber was kommt danach? Unser Policy Fellow Hanno Burmester und sein Ko-Autor Clemens Holtmann plädieren in ihrem neuen Buch “Liebeserklärung an eine Partei, die es nicht gibt” für einen neuen Partei-Typus: die transformative Partei. Wodurch zeichnet sie sich aus und was können die etablierten Parteien von ihr lernen?
2021 geht vieles zu Ende, was die Bundespolitik über Jahre geprägt hat: die Ära Merkel, die GroKo, und vielleicht gar das Konzept Volkspartei. Bedeutet diese Zäsur den Startpunkt für einen neuen Politikstil? Erfordern die transformativen Herausforderungen unserer Zeit, dass Politik und Parteien sich radikal verändern? Oder liegt die Antwort auf den rasanten gesellschaftlichen Wandel gerade in einer Fortführung der Politik der kleinen Schritte?